Fußball WM 2014, Brasilien

Zitat von raubgräber

(..) Da stellt sich die Frage, ob Fußballfans nicht doch die größere Glücksveranlagung mit sich tragen.
Gruß, raubgräber

Natürlich macht notorisches unzufriedenes Genörgel keinen Spaß, da geht es mir genauso wie Dir.
Aber denk mal zurück: Gerade in Brasilien hat die Bevölkerung, der es zum überwiegenden Teil nun wirklich mehr schlecht als recht geht, spätestens ab Beginn der intensiven WM-Vorbereitungen massiv protestiert, einschl. der Fußball-Fans dort - dass sich dann auch noch ein paar Berufsverbände wie Polizei, Busfahrer, Bahnpersonal kurz vorher auf dieses Trittbrett gestellt haben, ist dann schon wieder was anderes -.
Das einzige, was die Menschen dort vorübergehend so etwas wie versöhnlich stimmen konnte, war ja, dass der brasilianische Fußball grundsätzlich zu den attraktivsten der Welt gehört, die Menschen ergo dachten, wenn schon Geldgeschleuder zuungunsten der Armen und zugunsten des Fußballs, so haben wir wenigstens etwas davon.

Jetzt ist den Leuten dort aber überhaupt nichts geblieben, noch nicht einmal von den auf ihre Kosten ausgebauten Sportstätten samt Infrastruktur haben die etwas, weil, es wird entweder abgerissen oder es ist für den brasilianischen Otto-Normalo unbezahlbar...ich für meinen Teil finde es in Ordnung, dass bei aller Freude am Fußball und aller Begeisterung für den 4. WM-Titel - vor allem, wo wir nun mit Italien gleichgezogen haben - die Kehrseite der Medaille sichtbar bleiben sollte

Bei solchen Veranstaltungen geht es schon lange nicht mehr um "Sport", sondern um irgendwelche anderen minderwertigen Gründe, wie z.B. Publicity, und daß sich einige Leute stark bereichern. Mir kommt schon alleine das kalte wenn ich höre, daß ein Fußballer für 80 Millionen zu einem anderen Verein geht. Irgendwer muß diese 80 Millionen letztendlich zahlen, und jetzt ratet mal, wer die zahlt... Nicht die Bonzen von den Vereinen...

Cool, würde da jetzt gerne mitfeiern. Befinde mich gerade am Frankfurter HBF in der S-Bahn nach Frankfurt-Höchst.

Zitat von Tom - Kurtis

Kann ja jeder mal aufzählen, was ihn glücklich macht, außer natürlich dieses Spiel, wo Leute gegen einen Ball treten.

Spaßbremse. jawohl!!!

Dich muss Fußball ja nicht glücklich machen, tausende andere auch nicht.
Aber es hat eben doch was, wo auch solche, die nicht einmal wissen, dass Bayern München auch weiterhin nicht der Verein ist, der trotz seiner grenzwertigen Geschäftemacherei NICHT der Verein ist, der am längsten in der Bundesliga ist, sich hingezogen fühlen und begeistert sind, wenn die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM plötzlich nicht nur im Finale ist, sondern dieses auch noch gewinnt

Zitat von Klara Soft

Und jetzt gab es einen Sparlier für das Flugzeug aus zwei Wasserfontänen!

P.S.: Tom hat seinen 9777. Beitrag geschrieben!

Uiihhh, dann ab an den Fernseher!!!

PS. Ich schreibe hiermit meinen 638 Beitrag

Zitat von Klara Soft

Im Moment steht aber noch 637 bei dir...

Jetzt nicht mehr tz tz tz...dieser eine Post

Zitat von Klara Soft

P.S.: 10550. Beitrag!!!!

Angeber

Ich hab grad die ersten Bilder gesehen...heiliges Kanonenrohr, sehen die fertig aus!!!

Ich hab auch grad das Gefühl, als ob es hier in Ottensen plötzlich ruhig geworden ist, wo sonst das Leben tobt, selbst in "meiner" relativen Nebenstraße...selbst die Arbeiter, die die restlichen Aufgaben am gerade fertiggestellten Neubau um die Ecke erledigen, scheinen an den Fernseher gesprungen zu sein

Doch, das Ganze hat schon was

Klar, Tomb Raider über alles, aber das können wir gleich Morgen wieder in voller Gänze haben, den nächsten WM-Titel gibt es aber nunmal erst in 4 Jahren, also genießen wir das hier

Zitat von Tom - Kurtis

Bei solchen Veranstaltungen geht es schon lange nicht mehr um "Sport", usw. usf. (..)

Haste zweifelsohne Recht
Muss man deswegen nun in bittere Demut versinken?
Den Fußball-Sport (und nicht nur den) samt "Nebenwirkungen" missbilligen, gar hassen?
Sich "angewidert" zur Seite drehen, nur weil alles, nicht nur der Fußball, auch missbraucht wird?

Nein, muss man nicht.
Man sollte nur die andere Seite der Medaille nicht vergessen. Fußball für sich genommen ist ein Volkssport, zu dem auch ich mich hingezogen fühle - nebenbei: Auch Tomb Raider ist nicht nur ein (Kult-) Computerspiel, auch damit wird links und rechts vom eigentlichen Sinn geschachert, Geschäfte gemacht usw. usf. -, man darf bei allem Enthusiasmus eben auch die nicht vergessen, die keine Möglichkeit haben, das zu genießen.

Das beste Beispiel sind für mich Extremisten, Fanatiker, die Fußball nur deswegen verbieten wollen, weil dieser un-"religiös" sei...genau die würden ohne zu zögern auch Lara Croft bzw. Tomb Raider abschaffen wollen, und sei es nur deswegen, weil Lara sich nicht vollständig in einer schwarzen Hülle versteckt.

Ich verbringe wahrscheinlich noch die nächsten 1, 2 Stunden in meinem WZ, wer weiß, wann es so etwas das nächste Mal gibt

Nebenbei schaue ich mir immer mal wieder aus meiner Aufzeichnung von Sonntag Nacht das Tor und die 3 Minuten davor und danach an

Zu guter Letzt: Niemand ist gezwungen, Fußball zu mögen, es ist, genau wie alles andere nunmal auch, halt nicht jedermanns Sache

Vorhin im S-Bahnhof unterm Hauptbahnhof habe ich eine Weltmeister-S-Bahn gesehen. In schwarz-rot-gold mit der Aufschrift "Wir gratulieren dem Weltmeister".

Juhu, bin für' ne Stunde wieder daheim und kann's gerade auch in der ARD sehen.

Damals 1990 hat die Nationalmannschaft noch bei uns auf dem Balkon des Römers gefeiert. Damals war ich gerade im 2. Ausbildungsjahr und wir haben gerade mittags in der Werkstatt gesessen und ein Bier aufgemacht.

Heute ist ja wieder was los, und gerade in der U-Bahn so eine Ansage-Tussi vom HR gesehen mit einer Eis-Tüte in der Hand. Die hat aber außer mir glaub ich keiner beachtet.

Der eine gerade mit der Karnevalsmütze auf'm Bus, sah zumindest so aus, das sollte wohl eine Anspielung auf Mertesacker's Wutrede sein.

Zitat von Nordmann2012

Muss man deswegen nun in bittere Demut versinken?
Den Fußball-Sport (und nicht nur den) samt "Nebenwirkungen" missbilligen, gar hassen?

Ich hasse doch den Fußball nicht, dazu ist es mir zu nebensächlich. Und Sport ist ja an sich was gesundes. Aber ich gebe dir mal ein Beispiel, wofür ich Fußball hassen könnte:

Ich hatte letztes Jahr Nachhilfe bei einem Jungen, der an sich mathematisch begabt wäre, aber der tut in der Schule nix, weil er meint, er wird Fußballer. Und was exerzieren ihm da die Medien vor? Als Fußballer ist man Multi-Millionär! Daß er kein Multi-Millionär wird, dazu ist er noch zu blöd...

Zitat von Tom - Kurtis

(..)Ich hasse doch den Fußball nicht, dazu ist es mir zu nebensächlich. Und Sport ist ja an sich was gesundes. Aber ich gebe dir mal ein Beispiel, wofür ich Fußball hassen könnte: (..)Und was exerzieren ihm da die Medien vor? Als Fußballer ist man Multi-Millionär! Daß er kein Multi-Millionär wird, dazu ist er noch zu blöd...

Und jetzt frage ich Dich: Wieso könntest Du den Fußball dafür hassen, wenn Du doch völlig korrekt konstatierst, dass es die Medien sind, die nicht nur ihm, Deinem Nachhilfe-Schüler, sondern uns allen suggerieren, dass man als Fußballer Multi-Millionär wird? Wobei in Fällen von Kindern übrigens auch die Eltern dazu beitragen...neben denjenigen, die sich um ihre Sprößlinge nicht kümmern (aus Gedankenlosigkeit) oder nicht adäquat kümmern können, weil sie malochen müssen: Wieviele sogenannter Ballet-, Eistanz- und Geigen-Eltern gibt es, die ihrem Kind ganz genau das beibringen, nur um selber im Rampenlicht stehen, gar mitverdienen zu können?

Mal losgelöst davon sind es nicht nur die Medien, sondern
- die Sportswear-Industrie (ADIDAS, PUMA, NIKE uvm.)
- die Kfz-Industrie...ich bin auch Weltmeister, schließlich waren meine beiden letzten Kfz Mercedes Benz
- die Nahrungsmittel-Industrie...ich hab bis heute nicht den geist-, sinn- und vernunftbefreiten Slogan "...bringt verbrauchte Energie sofort zurück" vergessen, auch nicht, welcher Fußballer den zumindest zeitweise verkörpert hat
- die gesamte Management-Industrie...ich möchte nicht wissen, wieviele Millionen die sogenannten Spieler-Manager abschöpfen
und viele mehr.
Es liegt nicht am Sport, sondern an uns, ob wir durchknallen, abheben usw. oder nicht...nicht einmal die Medien sind dafür verantwortlich, egal, wie viele Anreize die bieten. Niemand, egal, ob Fußballer Thomas Müller oder Birgitt Prinz heißt, wird mit vorgehaltener Schusswaffe gezwungen, Millionen zu verdienen, ich verweise da auch auf den Inhalt des Links des Uwe Seeler-Interviews, wo er ganz klar geäußert hat, dass man heutzutage selbstverständlich zuschlägt, wenn man Geld verdienen kann, aber man es allgemein nicht sportlich bzw. seriös finden muss, was damit so einhergeht.

Aber alles Mögliche vielleicht hassen zu können, gar verbieten zu wollen (ich weiß, dass Du letzteres natürlich nicht erwägst)? Das überlassen wir dann doch lieber den Fanatikern, in diesem Zusammenhang den religiösen.

Zitat von Tom - Kurtis

Ich hasse doch den Fußball nicht, dazu ist es mir zu nebensächlich. Und Sport ist ja an sich was gesundes. Aber ich gebe dir mal ein Beispiel, wofür ich Fußball hassen könnte:

Ich hatte letztes Jahr Nachhilfe bei einem Jungen, der an sich mathematisch begabt wäre, aber der tut in der Schule nix, weil er meint, er wird Fußballer. Und was exerzieren ihm da die Medien vor? Als Fußballer ist man Multi-Millionär! Daß er kein Multi-Millionär wird, dazu ist er noch zu blöd...

Wenn da was unvorhergesehenes passiert , kann er bei Mc Donalds Burger drehen gehen , weil er nichts gelernt hat . Da sind aber seine Eltern dann mit Schuld .