Sprache darf nicht verwirren oder ausgrenzen
Immer wieder bietet sie Grund zur teilweise recht hitzig geführten Diskussion – die tatsächliche oder wahrgenommene Durchsetzung unserer Sprache mit so genanntem Denglisch. Dabei fallen nicht nur unnötig verwendete englische Begriffe auf, sondern vor allem auch die falsche oder sinnentstellende Nutzung solcher aus modischen Gründen genutzten Vokabeln. Ein typisches Beispiel bot eine große Parfümeriekette, die lange Zeit mit "Come in and find out" warb, ohne die eher komische Wirkung der deutschen Übersetzung zu berücksichtigen. Auch die modischen Leichensäcke (Bodybag) im Handel sind immer wieder beeindruckend.
Oft sind sich die Anwender in ihrem Wunsch nach Internationalität dabei gar nicht klar darüber, dass sie in erster Linie dokumentieren, dass sie wohl die eine oder andere Stunde im Englischunterricht versäumt haben – anders sind eklatante Pannen wie etwa die "We love the new"-Aktion der Landesregierung NRW nicht so recht erklärbar. Mit Anzeigen in internationalen Medien, einer mehrsprachigen Internetseite, einer Broschüre und einem Imagefilm präsentiert da Nordrhein-Westfalen eine internationale Standortkampagne. Unter dem Motto "We love the new" holzhackert sich das Plakatmotiv dabei durch das Sprachgefühl des Lesers. Das eigentlich gemeinte "Wir lieben das neue xxx" wird erst klar, wenn im Film "We love the new ..." um eine Innovation ergänzt wird. Manchmal entscheidet halt schon ein Auslassungszeichen über Sinn und Unsinn.
Peinlich wird die Geschichte dann, wenn durch den Gebrauch vermeintlich moderner Ausdrucksweisen die eigene Unkenntnis dokumentiert wird, wie es etwa beim heute gern genutzten Deppenapostroph (Angela’s Frittenbude) der Fall ist, das nicht nur zur Genitiv-Verschandelung eingesetzt wird, sondern auch zu lustigen Pluralbildungen genutzt wird, etwa in PKW’s oder AGB’s (wobei AGB’s ein Sonderfall ist, da es natürlich weder AGB’s noch AGBs geben kann).
"Come in and find out"
Komm rein und finde wieder hinaus...