Beiträge von Ilene

    Cliffhanger - ein beliebter und doch zu vermeidender Hinweis auf eine Fortsetzung!


    "Noch nicht" lautet die Anweisung des geheimnisvollen Sprechers am Ende des "Rise of the Tomb Raider" Spektakels. Es ist davon auszugehen, dass hier der Boss von Trinity selbst spricht. "Noch nicht" bedeutet in logischer Konsequenz, dass Trinity Lara Croft deshalb nicht liquidiert, weil dieser geheimnisvolle Kult sie noch braucht - für irgend etwas, wozu nur eine wie sie in der Lage ist, dies - was auch immer das auch sein mag - zu realisieren. Lara wird somit instrumentalisiert:
    Trinity lässt sie etwas suchen und möglichst finden und nimmt es ihr dann weg. Da Lara eine außergewöhnliche Archäologin ist und eine ebenso außergewöhnliche Abenteurerin mit noch außergewöhnlichen Fähigkeiten, ist das, was Trinity will oder braucht, etwas tief, ganz tief Verborgenes, etwas Geheimnisvolles und etwas, von dem sich Trinity natürlich einen Ausgleich für die verlorene "Göttliche Quelle" erhofft.
    Andererseits ist Lara auch außergewöhnlich intelligent. Irgendwann wird sie dahinter kommen, wer ihr auf den Fersen ist und dann - und das wäre auch eine logische Konsequenz - dann kommt es in einem großen End-Szenario zur großen und endgültigen Abrechnung.
    "Trinity" - Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit - ist ursprünglich die Bezeichnung für Den einen Gott, der in drei Gestalten gleichzeitig auftritt, was von anderen monotheistischen Religionen strikt abgelehnt wird. Der Begriff ist somit von seinem Ursprung schon vorbelastet. Die englische Bezeichnung ist das noch mehr, denn "Trinity" war der Codename des Testgeländes der ersten Atombombe, bzw. der Codename für die Entwicklung der Atombombe selbst.
    Natürlich ist dieser Name dann in der Nachfolgezeit mehrfach missbraucht worden. Wenn nun aber die Macher von "Tomb Raider" auf diesen (vorbelasteten) Begriff zurückgreifen, dann ist - und das wäre nun auch eine logische Konsequenz - dann ist also dieser Geheimkult dabei, eine Riesensauerei anzuzetteln. Es geht um Macht, wie immer - um die Weltherrschaft, was denn sonst. Darum ging es ja schon im Mittelalter in Konstantinopel, als die zunehmende Anhängerschaft des Propheten diese gefährdete. Vorgeschoben wurde "die Erhaltung des wahren Glaubens".


    Allerdings ist das mit der logischen Konsequenz so eine Sache. Ich habe noch kein einziges Computerspiel gespielt, das diesem Anspruch standgehalten hat - und ich habe sehr viele gespielt. Ähnliches gilt übrigens für einen ganz großen Teil der Action-Filme - doch das ist ein anderes Thema. Dem Anspruch der Logik stehen viel Dinge im Weg:
    Kosten, Zeitdruck, Rücksicht auf die Geschmäcker der Spieler, die schier unübersehbare Zahl derer, die an der Verwirklichung maßgeblich mitwirken.
    Warten wir's ab ...

    Ich muss Folgendes voranstellen:
    Ich habe bis vor vier, fünf Wochen kein einziges TR gespielt. Nicht dass mich dieses Spiel bzw. Lara Croft nicht interessiert hätte. Ich habe durchaus in verschiedene TR's reingeschaut und bei anderen immer wieder mal zugesehen, hier vor allem beim allerersten, gleich nach dem Erscheinen. Mir waren die Spiele zu kompliziert (Bedienung) und zu hektisch. Als dann der Hype mit den Filmen losging (die ich sehr wohl beide mehr als einmal gesehen habe), war das Thema für mich als Spiel gänzlich erledigt.
    Ich bevorzugte beim Erscheinen von Tomb Raider-I enthusiastisch Diablo-I, wie überhaupt Rollenspiele, von Gothic, über Baldurs Gate , Dragon Age (alle drei) bis The Witcher (II, III). Oblivion und Skyrim habe ich auch gespielt, das letztere halte ich übrigens für das schlechteste von all den hier aufgezählten, auch wenn einige behaupten, es wäre ein Jahrhundertspiel. Aber auf diese Diskussion lasse ich mich jetzt nicht ein.


    Ich habe mich also vor wenigen Wochen für Tomb Raider 2013 entschieden, weil überall zu lesen war, dass die Geschichte ganz neu und von Anfang an erzählt wird. Ich will jetzt nicht auf die Probleme eingehen, die ich am Anfang hatte und die meine Vorbehalte gegen diese Reihe zunächst einmal bestätigten. Ich habe jedenfalls in weniger als zwei Wochen TR 2013 zweimal durchgespielt(!), natürlich nicht mit 100%, aber mit weit über 60. Schon beim zweiten Durchgang habe ich mir von Amazon das neue TR zusenden lassen.
    So diese Vorgeschichte sagt eigentlich alles! Nun komme ich zum Thema. Es geht in diesem Threat ja um die Eindrücke nach dem Durchspielen, was ich zwischenzeitlich mit dem neuen Spiel auch schon zweimal gemacht habe (natürlich auch nicht mit 100% - lol).


    Meine Eindrücke ziehen logischerweise Vergleiche der beiden neuen Spiele nach sich:
    Ich persönlich finde beide Stories sehr gut gelungen. Ich weiß aus anderen Foren, dass TR 2013 immer wieder dahingehend kritisiert wird - zu viel Gemetzel - shooterlike usw. Aber, bedenkt doch mal, da kommt ein junges Mädchen, das gerade ihr Studium abgeschlossen hat auf eine Insel, von der es kein Entkommen zu geben scheint und auf der in erster Linie der Tod in den verschiedensten Gestalten und Formen wütet, bedingt durch eine lange Vorgeschichte, die man nach und nach erfährt und bedingt durch einen übernatürlichen Mythos. - Diese Grundlagen gelten übrigens auch weitgehend auch für das neue Spiel, wobei hier die Ausweglosigkeit für Lara nicht zwingend ist.


    Natürlich gibt es Brüche im Handlungsverlauf bzw. logische Ungereimtheiten. Das haben alle Spiele, mehr oder weniger, behaupte ich, (die schlimmsten und lächerlichsten sind in Skyrim zu finden - siehe oben). Doch darüber kann man in den beiden Spielen hinwegsehen, weil der gesamte Plot und die jeweiligen Figuren stimmig sind.


    Mir persönlich hat die Lara aus dem TR 2013 besser gefallen, sowohl äußerlich als auch von ihrem Auftreten - auch die deutsche Synchron-Stimme. Die Lara von "Rise of the Tomb Raider" ist mit zu lieb mit ihren Rehaugen. Die Lara aus TR 2013 konnte sarkastisch sein (z.B. gegen Dr. Withman) oder richtig aggressiv. Ihr Bezug zu den ihr nahestehenden Figuren erschien mir unmittelbarer und differenzierter bzw. facettenreicher. Da gäbe es eine ganze Reihe Beispiele dafür, aber ich befürchte, dass mein Beitrag ohnehin schon zu lang ist.


    Berücksichtigt man nun, dass einer wie ich, der mit TR eigentlich nicht zu tun haben wollte - es ist mir nach wie vor zu hektisch - die haarsträubenden Kletterorgien sind eigentlich nichts für meine Nerven, denn ich bin absolut nicht (!!) schwindelfrei und mich zieht es schon nach unten, wenn Lara über einem Abgrund schwebt(!)- berücksichtigt man das alles, auch dass einer wie ich Spielen durchaus sehr kritisch gegenübersteht - dann muss diese neue Reihe etwas haben, was sich lohnt.
    Ich kann sie jedem empfehlen, vor allem, wenn man sich klar macht, dass hier eine alte Geschichte ganz neu und ganz anders erzählt wird.

    Seid geduldig, sonst fragt hier keiner mehr etwas. Für Neuling ist das ja sicher alles verwirrend, vor allem, weil man in Kämpfen oder bei Kletterpartien, bei denen alles wegbricht, keine Zeit zum Überlegen hat. Ich bin übrigens ein TR-Neuling. Ich habe vor vier oder fünf Wochen mit TR 2013 angefangen und spiele jetzt das neue. Natürlich kannte ich Lara Croft, wer kennt sie nicht, und das eine oder andere Mal habe ich in ein Spiel reingesehen. Aber tatsächlich gespielt hatte davor keines.


    Ich spiele auf dem PC, die Waffenauswahl ist: 1,2 3,4 - ausprobieren in einer ruhigen Ecke oder wenn du vor dem Lagerfeuer steht.
    Wenn du den Bogen (1) ausgewählt und schussbereit (!) hast, drücke nacheinander nochmals (1), dann siehst du in einem kleinen Fenster mit Symbolen und Ziffern, welche Art Pfeil bereit ist (wenn du verschiedene hast) und wie viele davon. Mit der mittleren Maustaste schießt du den Giftpfeil ab.
    Ich hoffe du hast den Bären inzwischen erlegt, wenn nicht, dann schau, dass du wenigsten 2 Giftpfeile hast und dazu noch ein paar normale. Schieß den Giftpfeil ab, bevor er dich wahrnimmt und danach sofort nochmals 3 normale. Du solltest natürlich treffen. Wenn der Bär sich zu erholen beginnt - nochmals ein Giftpfeil, gefolgt von 2-3 normalen. Das müsste reichen.


    Grüße und viel Spaß
    Ilene

    Für mich gibt es keinen qualitativen Unterschied zwischen Kopfschuss und Messer-Nahkampf aus dem Hinterhalt. Vom Spielgedanken sind beide - wie auch die Molotow-Coktails usw. - notwendig (notwendige Übel!), wenn man als Ein-Frau-Armee gegen eine Horde ebenso brutaler wie tötungswilliger Schergen, Söldner und "Unsterbliche" bestehen will. Mit Terrorismus und Soldateska hat das zunächst einmal gar nicht zu tun, sondern nur mit Überleben. Das Töten ist in unserer Spielewelt leider Alltag geworden. In Skyrim werden die Gegner teilweise in Slowmotion geköpft, dass das Blut bis in die Kamera spritzt, die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Wem das zuviel ist oder zu brutal, müsste sich wohl oder übel für ein anderes Genre zum Spielen entscheiden.
    Vielleicht ist es auch äußerst unangenehm, wenn man diese junge Frau mit den Rehaugen vor sich sieht, eine Frau, die für das Gute der Welt steht, die dann, wenn es darauf ankommt, reihenweise die Gegner niedermäht, -metzelt, röstet oder mit der Kletteraxt erschlägt. Es ist zugegebenermaßen eine Groteske, denn ebenso grotesk ist es, dass man nach den unzähligen (eigenen) Toden, bedingt durch die Vielzahl der Gegner oder den wahnwitzigen Kletterorgien, - dass man jedes Mal wieder unversehrt aufstehen kann, bis - ja, bis alle Bösen tot sind und das Hauptziel erreicht ist.


    Es ist ein Spiel. Vor Jahren, als die Grafiktechnik in den Kinderschuhen war, konnte man die Distanz zur Wirklichkeit gut bewahren. Jeder konnte ja sehen, dass das, was man vor sich sah, unrealistisch war. Heutzutage sind die Spiele kinoreif, die Realität wird greifbar, die Identifikation mit der Handlung und den Figuren ist unmittelbar und somit auch das Töten.