WM 2006 - 2

  • Table Dance in Schwarz-Rot-Gold


    Von Timo Lindemann


    Das Deutschland-Trikot hat Lyuba nur gekauft, um es auszuziehen. Und das lohnt sich für die Tänzerin in der Table Dance Bar "Explosion" hinter dem Düsseldorfer Hauptbahnhof in Zeiten der Fußball-Weltmeisterschaft ganz besonders. "Die Mädchen verdienen viel Geld im Moment", sagt Geschäftsführerin Faisa Ben Hassine. Extra zur WM hat die glühende Fußball-Anhängerin ihres Heimatlandes Tunesien die Räume renoviert, Wiedereröffnung war am Tag des WM- Starts. "Es kommen viele Fußball-Fans zu uns. Die meisten sind Südamerikaner. Viele kommen in Trikots oder mit Fahnen."


    Die Bar präsentiert sich ganz im WM-Look: Vor dem Eingang hängen Wimpel zunächst aller Teilnehmerländer. Das brachte Ben Hassine Ärger mit den Moscheen in der Nähe ein. Sie musste die Fahnen des Iran und von Saudi-Arabien abhängen, weil darauf Koranverse zu lesen sind. Unverständlich, findet sie. "Ich bin auch Moslem. Aber was hat Sport mit Religion zu tun?" Auch innen hängen Fahnen von Deutschland, Spanien, Ghana und Tunesien. Viel Aufwand, der sich aber lohne, konstatiert Ben Hassine nach einem Drittel der WM.


    "National-Bikinis"


    Die Tänzerinnen, die zum Großteil aus Osteuropa stammen, sind nicht nur auf deutsche Fans vorbereitet. Sie tragen, zumindest noch zu Beginn ihres Auftritts an der Stange, auch die "National-Bikinis" anderer Nationen. Und wenn dann lasziv die Flaggen Mexikos, der Niederlande oder Englands "eingeholt" werden, dann geschieht dies durchwegs zum Gaudium der internationalen Besucher. "Wenn eine große Gruppe kommt, spielen wir sogar mal die Nationalhymne. Das zieht", verrät Ben Hassine. Spielt eine große Mannschaft, dann trägt das ganze "Explosion"-Team die Trikots dieser Elf.


    Auch die "Mädchen" freuen sich auf die Fußball-Fans. "Wir haben hier Gäste aus vielen Ländern. Manchmal haben sie schlechte Laune, weil ihre Teams verloren haben, aber dann machen wir Späße mit ihnen. Die meisten wollen mit uns feiern", erzählt die rassig-dunkelhaarige Ukrainerin Lyuba, die zu den Stammtänzerinnen gehört. Außerhalb der WM arbeiten in der Bar sechs bis sieben Frauen, derzeit sind es bis zu 20.


    Nach Mitternacht brummt das Geschäft


    Bisher hatte Lyuba mit Fußball nicht viel am Hut, dennoch hat sie sich mit Trikots eingedeckt. Natürlich auch eins ihres Fußball- Nationalhelden und Landsmannes Andrej Schewtschenko. "Ich habe zum ersten Mal ein Fußballspiel gesehen. Die Ukraine hat gewonnen und es hat viel Spaß gemacht", plaudert die 30 Jährige.


    Allerdings brummt das Geschäft erst nach Mitternacht, wenn die Fußball-Spiele beendet sind. Dann strömen die Fans aus den Kneipen in die Bar. "Wir haben viele Stammgäste, auch berühmte Leute kommen hierher." Doch trotz aller Begeisterung für den Fußball und seine Fans verliert die Geschäftsfrau nicht das Entscheidende aus den Augen: "In erster Linie geht es ums Geschäft." (dpa)


    http://www.n24.de/sport/fussba….php/a2006062110231078309

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    Wir werden wieder Normalität herstellen, sobald wir herausgefunden haben, was das eigentlich ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tom ()

  • Al dente für die deutsche Elf: Bestform geht durch den Magen


    Von Thomas Seythal


    Dass die Pasta immer al dente ist, darauf legt Saverio Pugliese großen Wert. «Dann nimmt sie der Körper langsamer auf.» Seit knapp zwei Jahren ist der 50-Jährige Koch der Nationalelf und sorgt nun während der WM dafür, dass Ballack&Co. nicht mit leerem Magen auf dem Rasen kämpfen müssen. «Das Essen hat für den Fußball eine große Bedeutung», betont Pugliese. Denn nach seiner Erfahrung beeinflusst die Küche nicht nur die körperlichen Leistungen der Spieler, sondern auch ihre Psyche.


    Pugliese kocht vor allem Gerichte mit vielen Kohlehydraten und Vitaminen: Gemüse, Fisch, Fleisch und Suppe stehen täglich auf dem Speiseplan. «Ab und zu gibt's auch einen kleinen Milchreis. Das ist Tradition.» Und natürlich darf ein Nahrungsmittel nicht fehlen: Nudeln. Denn Weizen enthält besonders viele Kohlehydrate, und alle Spieler mögen italienische Küche.


    Insofern ist Pugliese die perfekte Besetzung als DFB-Koch: Er wuchs im Dorf Mandatoriccio der süditalienischen Region Kalabrien auf, absolvierte die Hotelfachschule, sammelte Erfahrung in Venedig, Florenz und Rom und kam im Alter von 17 Jahren nach Deutschland. 1980 kaufte er das Restaurant Alter Haferkasten in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main, das er heute gemeinsam mit seinem 28-jährigen Sohn Francesco betreibt.
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    Suppe, Reis, Pasta, Fisch und Fleisch


    Das Lokal ist nur fünf Kilometer von der DFB-Zentrale entfernt. Bundestrainer Jürgen Klinsmann war es, der Pugliese im September 2004 verpflichtete. Die Arbeit bei der Nationalmannschaft nimmt den Koch 70 bis 80 Tage im Jahr in Anspruch. Versorgt werden nicht nur die Spieler, sondern auch Betreuer, Masseure, Ärzte und Funktionäre - insgesamt 50 Leute.


    Ein typischer Speiseplan für die Spieler beginnt mit einem Frühstück aus frischem Obst und Müsli. Mittags wird ein Büfett aufgebaut mit Suppe, Reis, Pasta, Fisch, Fleisch, Vorspeisen wie Mozzarella, Auberginen oder Salat. Als Dessert wird meist frisches Obst angeboten. Gegen 17.00 Uhr gibt es Sandwiches und trockenen Kuchen und gegen 20.00 Uhr Abendessen.


    Immer wieder wird Pugliese gefragt, für welche Mannschaft er als Italiener bei den Begegnungen ist. Er antwortet ohne zu Zögern: «Ich lebe hier seit 33 Jahren, meine Kinder sind hier auf die Welt gekommen, meine Frau ist deutsch, ich bin ein Teil der deutschen Nationalmannschaft. Da ist es normal, dass ich für Deutschland bin.» Eine Wunschkonstellation für das Finale am 9. Juli im Berliner Olympiastadion hat Pugliese auch: «Ein Endspiel Deutschland gegen Italien wäre das Tollste.» (N24.de, AP)


    http://www.n24.de/sport/fussba….php/a2006061921461377716

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  • Für Klinsmann geht die WM "jetzt erst los"


    Von Dorothea Jantschke, Berlin


    Kaum hatten die deutschen Fußball-Nationalspieler schwitzend und glücklich die Umkleide erreicht, sorgte Gerald Asamoah für Stimmung. Der Stürmer stöpselte seinen iPod ins Boxensystem der Kabine ein und ließ Xavier Naidoo aus den Lautsprechern krachen. Es gab viel zu feiern nach dem 3:0-Sieg im letzten WM-Gruppenspiel gegen Ecuador. Kurz nach dem Spiel wurden die Katakomben im Berliner Olympiastadion zur Mini-Party-Meile, am Abend grillten die Spieler und ihre Familien gemeinsam im Garten des Schlosshotels Grunewald.

    Klose führt Torschützenliste an


    "Ich bin stolz, dass ich so eine Mannschaft hinter mir habe", freute sich Torschütze Miroslav Klose nach dem Sieg in der Gruppe A. Der Bremer hatte in der vierten Minute für das erste Tor gesorgt und wenige Sekunden vor der Pause zum 2:0 nachgelegt. Mit nunmehr vier Treffern führt Klose die Torschützenliste der Weltmeisterschaft an.


    "Für Miroslav ist das jetzt der Moment, seinen Marktwert zu bestimmen", sagte Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Ob Klose künftig in einem Atemzug mit Weltmeister-Torjägern wie Helmut Rahn, Gerd Müller oder Klinsmann genannt werden wird, hängt vom weiteren Verlauf des Turniers ab. Nächster Stolperstein sind die Schweden, von denen Manager Oliver Bierhoff sagt, dass sie eine "große Moral haben und stark bei Standardsituationen sind. Damit für die DFB-Elf im Achtelfinale am Samstag in München (17 Uhr/live ZDF und Premiere) nicht schon das Ende der WM erreicht ist, wünscht der Bundestrainer seinem Angreifer "einen Lauf".


    "Die beste Medizin"


    Aber auch der zweite Stürmer in der Startelf rückte endlich ins Rampenlicht. Nachdem Lukas Podolski von der "Bild"-Zeitung bereits angezählt wurde, erzielte er gegen Ecuador sein erstes Turniertor. "Für einen Stürmer sind Tore die beste Medizin", sagte Klinsmann nach dem Treffer in der 58. Minute, den Bernd Schneider vorbereitet hatte. "Lukas hat heute weitere wichtige Erfahrungen gesammelt." Das Berliner Publikum hatte den 21-Jährigen schon vor dem erlösenden Tor mit Sprechchören aufgemuntert.


    Selbstvertrauen gab es aber auch für alle anderen deutschen Spieler in großen Mengen. Denn jeder erfüllte seine Aufgabe gegen die Ecuadorianer optimal. Die Mannschaft von Luis Suarez war im Vergleich zu den ersten beiden Spielen zwar stark verändert, fünf Reservisten waren im Spiel, doch Klinsmann erinnerte daran, dass ja auch sie in die Mannschaft drängen wollen.


    Drei Siege, neun Punkte, 8:2 Tore - so liest sich die fast makellose Bilanz der DFB-Elf bis zum Achtelfinale. Doch damit ist nur die erste Etappe des Turniers absolviert. "Die WM geht jetzt erst richtig los", warnt Klinsmann. Im K.o.-System "wird jeder Fehler bestraft und kann das Ausscheiden bedeuten", gibt Ballack zu bedenken.


    "Huthuthuth"


    Aber gerade ihre Fehler hat die deutsche Mannschaft in letzter Zeit stark minimieren können. Die nach dem Auftaktspiel gegen Costa Rica (4:2) noch gescholtene Abwehr, machte einen guten Eindruck. Beruhigend ist zudem, dass Robert Huth sich als Alternative in der Innenverteidigung erwies. Der Neuprofi des Uefa-Pokal-Finalisten FC Middlesbrough ersetzte den gelb-belasteten Christoph Metzelder ohne Fehl und Tadel. "Huthuthuth" raunten die etwa 70.000 deutschen Zuschauer im Olympiastadion bei jeder Ballberührung des gebürtigen Berliners.


    "Durch eine gute Defensive gewinnt die Mannschaft an Sicherheit", bekräftigte Ballack, der den torreichen "Hurra"-Fußball des Confed-Cups erst vor zwei Wochen kritisiert hatte. "Tore schießen wir ja trotzdem", sagte er. Und auch Torsten Frings fand: "Wir haben heute defensiv noch besser gestanden als gegen Polen". Das alles so gut lief, war aber auch eine Folge des frühen Führungstores, von dem die Ecuadorianer sich nicht erholen konnten. "Die Deutschen haben hervorragend gespielt", lobte Suarez später. "Wir brauchten zu lange, um uns neu zu ordnen".


    Respekt erkämpft


    Dass es gegen die Schweden einen ähnlichen Torsegen gibt, ist fast ausgeschlossen. "Je weiter es im Turnier geht, desto schwieriger wird es, Tore zu schießen", sagte Klinsmann. "Deshalb müssen die Stürmer dann noch stärker sein." Stärke resultiert aber auch aus der Schwäche der anderen. "Wir haben uns Respekt verschafft", sagt Ballack. Keiner betrachtet die Deutschen nach der Vorrunde nur mehr als Ansammlung von Bundesliga-Spielern ohne internationale Erfahrung.


    Außerdem hat die Konkurrenz einen Geschmack davon bekommen, wie schwer der Heimvorteil wiegt. "Das Publikum schwebt auf einer Euphorie-Wolke, und wir auch", sagt der Kapitän. Mit Hilfe der Fans soll es auch am Samstag in München gegen Schweden wieder eine Jubelfeier mit Xavier Naidoo und Barbeque geben. Ballack warnt die Skandinavier schon einmal vor: "Wir sind bereit, einen Großen zu schlagen".


    (N24.de, Netzeitung)


    http://www.n24.de/sport/fussba….php/n2006062108222900002

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  • Zitat von Tom

    Für Klinsmann geht die WM "jetzt erst los"


    Ja unsere Elf gewinnt von Spiel zu Spiel mehr Selbstvertrauen und Klose ist ja wirklich der Hammer, am Anfang hielt ich nie viel von dem, aber der ist echt gut.


    Huth: Also kaum ist der am Ball ruft die ganze Menge ''Huuuth'', da muss man manchmal echt überlegen ob das jetzt ''Buh-Rufe'' sind oder ''Huth-Rufe''. :lol1:


    Ach Tom: Wenn du schon so Berichte postest, such mal kürzere...die hier sind immer so lang, da verliert man leicht die Lust am lesen. :? ;)

  • 7 ALEXANDERSSON Niclas


    Geburtsdatum: 29. Dezember 1971
    Größe: 181 cm
    Gewicht: 73 kg
    Position: Mittelfeld
    Aktueller Klub: IFK Göteborg (SWE)
    LS-Tore: 7 (Stand 20-Jun-2006)
    Länderspiele (LS): 90 (Stand 20-Jun-2006)
    Erstes LS: Austria v. Sweden (10-Nov-1993)


    Hm...kein Kommentar... :D



    Lachen kann er auch...


    Hier bei einem Spiel:


    Da muss ich doch glatt noch einen Smilie hinzufügen... :lol1:

  • Zitat von Sydney21

    Ach Tom: Wenn du schon so Berichte postest, such mal kürzere...die hier sind immer so lang, da verliert man leicht die Lust am lesen. :? ;)


    Für dich habe ich doch extra die Absätze reingemacht, damit du immer kurz mal verschnaufen kannst. :streichel:

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  • Zitat von Tom

    Für dich habe ich doch extra die Absätze reingemacht, damit du immer kurz mal verschnaufen kannst. :streichel:


    Achso ;) na dann danke, dass du bei dem Posting extra an mich gedacht hast. :lol1:

  • Salto-Klose: Der neue "Bomber der Nation"


    Von Jens Mende und Christian Kunz



    Miroslav Klose ist auf dem besten Weg, zu einem Top-Star der 18. Fußball-Weltmeisterschaft zu werden - und feiert seine Tore wieder mit einem Salto. "Miro Nationale" hat mit seinen WM-Treffern Nummer acht und neun in der ewigen deutschen Bestenliste nicht nur seinen ehemaligen Teamchef Rudi Völler überholt, der 28- jährige Bremer macht nach seinem bärenstarken Auftritt beim dienstägigen Sieg gegen Ecuador auch Jagd auf die Krone des Torschützenkönigs beim Turnier im eigenen Land.


    Besonnen wie immer präsentierte sich Klose nach dem Spiel, in dem sich die DFB-Elf den Gruppensieg sicherte. "Unser Minimalziel ist erreicht. Jetzt müssen wir von Spiel zu Spiel denken. Wir haben Großes vor bei dieser WM", sagte er. Und Bundestrainer Jürgen Klinsmann fand lobende Worte für sein Juwel im Angriff: "Miro hat seine enormen Qualitäten unter Beweis gestellt. Er ist ein anderer Klose als noch vor vier Jahren. Wir werden ihn diesmal so heiß machen, dass er auch in den entscheidenden Spielen Tore macht." 2002 hatte Klose alle fünf WM-Tore in der Vorrunde erzielt.


    Extrem schnell - und technisch gereift


    Auch diesmal war Klose bei allen drei Vorrunden-Spielen des deutschen Teams der gefährlichste Mann auf dem Platz. "Wer mich kennt, weiß, ich will mich immer verbessern", verriet der Bremer seine sportliche Maxime. Der gebürtige Pole ist nicht nur enorm schnell und zweikampfstark, sondern auch technisch enorm gereift. Beim 1:0 gegen Ecuador stand er nach der ersten Bilderbuch-Kombination der DFB-Elf über Bernd Schneider, Per Mertesacker und Bastian Schweinsteiger genau an der richtigen Stelle. Das 2:0 besorgte er nach tollem Pass von Kapitän Michael Ballack aus klassischer Mittelstürmer-Position. Mit dem fünften "Doppelpack" in der Nationalmannschaft übernahm Klose mit vier Treffern die Spitze der WM-Torjägerliste 2006.


    Bei der WM vor vier Jahren in Asien hatte Klose im Wettkampf der weltbesten Torschützen mit fünf Treffern nur Ronaldo (8) den Vortritt lassen müssen. "Dieses Mal will ich mehr", hatte Klose sein persönliches Ziel verkündet. Schon zum WM-Auftakt in München gegen Costa Rica (4:2) traf er an seinem 28. Geburtstag doppelt. In Berlin legte der 1,82 Meter große Stürmer seine Länderspiel-Tore Nummer 27 und 28 nach.


    Jetzt schon erfolgreicher als Völler


    Durch die zwei Tore in seiner zehnten Partie bei einer Weltmeisterschafts-Endrunde zog der Angreifer des SV Werder Bremen in der Rangliste der besten deutschen WM-Torschützen mit Uwe Seeler und Karl-Heinz Rummenigge gleich. Nun hat Klose nur noch drei Spieler in der deutschen WM-Torjäger-Liste vor sich: Gerd Müller (14 Tore), Jürgen Klinsmann (11) und Helmut Rahn (10). Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus und Rudi Völler hat er längst distanziert. Vor Freude darüber setzte sich der gefeierte Star sogar über das angebliche Bundestrainer-Verbot hinweg und zeigte nach dem 1:0 endlich auch wieder seinen berühmten Salto beim Torjubel. "Ich weiß nichts von einem Verbot", meinte er spitzbübisch. "Das war ganz spontan. Ich denke, heute war der richtige Zeitpunkt dafür." (dpa)


    http://www.n24.de/sport/fussba….php/a2006062209482678757

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  • Italiener bereit "für die Schlacht"


    Bei den Mitfavoriten aus Italien und Tschechien geht die Angst vor dem vorzeitigen WM-Aus um. Im Zitterduell zwischen den hoch gehandelten Teams am Donnerstag in Hamburg (16.00 Uhr) sind Rechenspiele verpönt. Die prickelnde Ausgangslage in der Gruppe E, die noch allen vier Mannschaften den Einzug in das Achtelfinale ermöglicht, erfordert Nervenstärke.


    Italien fürchtet erneutes Desaster


    Ein weiteres "Desastro italiano" wie bei der EURO 2004 wollen sich die vom Fußball-Skandal erschütterten Tifosi ersparen. Gennaro Gattuso machte seinem Ruf als Haudegen alle Ehre: "Nach allem, was passiert ist, dürfen wir nicht schon nach Hause fahren. Wir sind bereit für die Schlacht." Nationaltrainer Marcello Lippi gab sich nach dem Abschlusstraining optimistisch: "Ich habe ein gutes Gefühl. So wie vor dem 2:0-Auftaktsieg gegen Ghana", sagte der 58-jährige Coach.


    Ausgerechnet vor der Partie aber kochte der Skandal in der Heimat wieder hoch. Francesco Saverio Borrelli schloss seine Ermittlungen ab und übergab sie dem Chefankläger des italienischen Fußball-Verbandes. Die damit wieder lauter werdende Diskussion über drohende Konsequenzen wie zum Beispiel den Zwangsabstieg von Rekordmeister Juventus Turin kommt für die "Squadra Azzurra" zur Unzeit.


    Inständig bat Lippi die Verbandsbosse, während des Turniers keine Vorladungen an betroffene Spieler zu verschicken. Schließlich ist die Aufgabe schwer genug: "Tschechien ist technisch, taktisch und mental sehr stark", sagte Lippi am Mittwochabend in Hamburg. Der Skandal in der Heimat habe keinen Einfluss auf die "Azzurri".


    Skandal ausblenden


    Derweil versuchen seine Profis, das leidige Thema so weit wie möglich auszublenden. "Wir wollen Gruppen-Erster werden", sagte Kapitän Fabio Cannavaro trotzig. Ein Sieg über den Weltranglisten-2. könnte wieder für positivere Schlagzeilen sorgen und ein drohendes Achtelfinale gegen Titelverteidiger Brasilien verhindern. Nicht nur die beachtliche Serie mit zuletzt 20 Spielen ohne Niederlage stimmt zuversichtlich. Lippi versprach Wiedergutmachung für das mäßige 1:1 gegen die USA: "Wir haben alles selbst in der Hand."


    Anders als die Italiener, die bereits mit einem Unentschieden im Achtelfinale stünden, können sich die Tschechen ihrer Sache nur bei einem Sieg sicher sein. Mit dem unerwarteten 0:2 gegen Ghana verspielte das Team von Karel Brückner die beim Auftakterfolg über die USA (3:0) erkämpfte gute Ausgangsposition. Zum Leidwesen von Italien-Legionär Pavel Nedved, der wie Jan Koller und Karel Poborsky möglicherweise vor seinem letzten Spiel im Nationaldress steht: "Wir haben von den vier Mannschaften die schlechtesten Chancen aufs Weiterkommen. Vermutlich muss ein Wunder geschehen."


    Baros wieder fit


    Nur gut, dass bereits vor dem Spiel Wundersames passierte. Die unerwartete Genesung von Milan Baros sorgt für neue Hoffnung. Die Bänderdehnung in der Ferse bereitet zwar noch immer Probleme, hinderte den EM-Torschützenkönig nach 16-tägiger Zwangspause jedoch nicht an einer Rückkehr in das Mannschaftstraining. Angesichts der großen Personalprobleme der Tschechen im Angriff, in dem die verletzten Koller und der gesperrte Vratislav Lokvenc fehlen, beißt Baros auf die Zähne: "Wenn es nicht eine WM wäre, würde ich sagen: Sorry, es geht nicht. Aber ich will der Mannschaft helfen."


    Diese Hilfe tut Not. Schließlich gilt die Abwehr der Italiener noch immer als Prunkstück. Auf die Unterstützung von Cristian Zaccardo, der per Eigentor den bisher einzigen Gegentreffer der "Azzurri" erzielte, können die Tschechen wohl nicht hoffen: Lippi will den Unglücksraben auf die Bank verbannen, auch wenn er seine Aufstellung am Mittwochabend noch nicht verraten wollte. In der Offensive wird Rekonvaleszent Francesco Totti wohl wieder den Vorzug vor dem immer lauter klagenden Alessandro Del Piero erhalten.


    (N24.de, Netzeitung)


    http://www.n24.de/sport/fussba….php/n2006062209003000002

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  • Schwedenhappen zur Mittsommernacht


    Von Mirjam Mohr


    Eigentlich wäre das deutsch-schwedische Achtelfinale die perfekte Gelegenheit für Schweden-Königin Silvia, ihrer alten Heimat mal wieder einen Besuch abzustatten. Schwerer als ihre deutschen Wurzeln wiegen aber die schwedischen Gepflogenheiten - und da könnte der Termin für das Spiel kaum ungünstiger liegen: Am Samstag feiert ganz Schweden die Mittsommernacht, "das wichtigste und heiligste Fest der Schweden", wie Botschaftsrat Gösta Grassman erklärt. "Ich bin aber überzeugt, dass die ganze Königsfamilie das Spiel im Fernsehen schauen wird." Egal, wie das Spiel der deutschen Nationalelf und der schwedischen "Blaugelben" also ausgehen wird - gefeiert wird in Schweden auf alle Fälle.


    Schließlich geht es um die kürzeste Nacht, beziehungsweise den längsten Tag des Jahres, und da tanzt der Schwede an sich nach Vorstellung der Deutschen ohnehin den ganzen Tag um Bäume herum und trinkt, was das Zeug hält. Diese Vorstellung vieler Deutscher von Schweden speist sich nicht nur aus der Werbung für Ikea, der Deutschen liebster Einrichtungsquelle. Tatsächlich ist Schweden für viele Bundesbürger ein beliebtes Urlaubsziel.


    Selbst der schwedische Weihnachtsmann ist deutsch


    Ob es an der Beliebtheit von Pippi Langstrumpf und ihrer "Mutter" Astrid Lindgren liegt, oder an der Blondheit der Schwedinnen und Schweden - immerhin fast ein Drittel der ausländischen Touristen in dem skandinavischen Land kommt aus Deutschland. Schließlich sind ja auch die Sprachen so weitläufig verwandt, dass man als Deutscher in Schweden zumindest beim Lesen recht viel verstehen kann. Und fährt man gar über Weihnachten in das nordische Land, muss man sich - abgesehen von der ganztägigen Dunkelheit - gar nicht großartig umstellen: Der schwedische Weihnachtsmann ist deutsch - "aber viele Schweden glauben dennoch an ihn", wie es auf einer schwedischen Internetseite heißt.


    Schließlich führen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht nur von Deutschland nach Schweden, sondern durchaus auch umgekehrt: Rund 17.000 Schweden leben nach Angaben der schwedischen Botschaft in Deutschland. Das liegt auch daran, dass in dem - aus skandinavischer Sicht - südlichen Land etwa 650 schwedische Betriebe angesiedelt sind. Der größte davon ist nicht etwa Ikea oder die Kleiderkette H&M, sondern der Stromversorger Vattenfall, der laut Grassman der größte industrielle Arbeitgeber in Ostdeutschland ist. Insgesamt 22.000 Menschen beschäftigt Vattenfall demnach in Ostdeutschland, Berlin und Hamburg.


    Der bekannteste deutsche Exportartikel


    Zudem ist Deutschland für Schweden der "absolut wichtigste Handelspartner", wie Grassman erklärt. Laut Auswärtigem Amt ist Deutschland mit einem Anteil von einem Zehntel nach den USA das zweitgrößte Zielland weltweit für schwedische Exporte. Umgekehrt steht der Exportweltmeister Deutschland unter den Ursprungsländern schwedischer Importe mit einem Anteil von knapp einem Fünftel mit großem Abstand an erster Stelle.


    Bekanntester deutscher "Exportartikel" nach Schweden ist aber sicherlich Königin Silvia. Bei einem der vergangenen sportlichen Großereignisse in Deutschland, den Olympischen Spielen 1972 in München, arbeitete die ausgebildete Dolmetscherin als Chef-Hostess und fiel dabei dem schwedischen Thronfolger Carl Gustaf auf, der sie mit dem Fernglas beobachtete. Zunächst musste die junge Liebe wegen der bürgerlichen Herkunft der Auserwählten im Verborgenen blühen, aber fast auf den Tag genau 30 Jahre vor dem Achtelfinale in München heirateten die beiden am 19. Juni 1976, bekamen drei entzückende Kinder und erfreuen sich noch heute wegen ihrer zurückgenommenen Art außerordentlicher Beliebtheit bei ihren sehr auf Gleichheit bedachten Untertanen.


    Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich bei den Nachfahren der Wikinger auch - wie in Deutschland - der Fußball. Dazu gehört aber auch, dass der Damenfußball eine viel größere Rolle spielt als in Deutschland, auch wenn die deutschen Frauen bereits den Weltmeister-Titel errungen haben, dem deutsche wie schwedische Männer am Samstag einen Schritt näher kommen wollen. Bei schwedischen Mädchen rangiert Fußball als beliebteste Sportart gleich hinter dem Reiten auf Platz zwei.


    300.000 schwedische Fans erwartet


    Entsprechend haben sich auch zahlreiche Schweden - Männer wie Frauen - zur WM auf nach Deutschland gemacht. 300.000 Fans wollten den Angaben zufolge gen Süden aufbrechen, um ihre "Blaugelben" zu unterstützen, die nun im Achtelfinale auf den Gastgeber trffen. Dabei gibt man sich durchaus selbstbewusst: Man müsse optimistisch sein, und die Schweden hätten auch eine "sehr realistische Einschätzung der deutschen Mannschaft", sagt Botschaftsrat Grassman. "Aber dennoch glaube ich: 2:1 für Schweden!" (dpa)


    http://www.n24.de/sport/fussba….php/a2006062311055879544

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  • Sieg mit Köpfchen: DFB-Elf greift in die Psychologen-Trickkiste


    Von Klaus Bergmann und Christian Kunz


    Die deutschen Fußballer präsentieren sich bei der Weltmeisterschaft nicht nur körperlich topfit, Jürgen Klinsmann sieht sie auch mental für das erste «Nervenspiel» gegen Schweden gewappnet. Denn neben den US-Fitnesstrainern gehört in Hans-Dieter Hermann erstmals bei einem großen Turnier auch ein Sportpsychologe zum Betreuerteam der Nationalmannschaft.


    Klinsmann holte den Dozenten an der Universität Heidelberg vor anderthalb Jahren in seinen Stab. «Die Mannschaft ist nicht nur körperlich stabil und gut drauf», betonte der Bundestrainer, «sondern sie ist auch mental auf diese WM gut vorbereitet.» Klinsmann sieht sein Team präpariert, um auch einmal einen Rückstand zu verkraften. «Wir haben über diese Situation schon öfter gesprochen. Uns wäre nicht bange davor. Man muss den Glauben haben, Spiele herumreißen zu können, wenn es sein muss, auch in der 92. Minute. Diese Überzeugung haben wir.»


    "90 Prozent Psychologie"


    «Eine WM wird auch im Kopf entschieden», sagt Hermann. Aber im Gegensatz zu Technik, Taktik und Kondition ist die psychologische Leistungs-Komponente schwerer zu fassen. Hermann erläutert es so: «Entscheidend ist, dass man als Spieler einen Werkzeugkoffer in der Hand hat und weiß, wie man sich psychologisch regulieren kann zu gewissen Zeitpunkten.» Ein Elfmeterschießen etwa, das über das Weiterkommen entscheiden könnte, werde nicht mit den Füßen gewonnen, sondern in erster Linie mit dem Kopf. «Das sind 80 bis 90 Prozent Psychologie. Denn schießen können alle.»


    «Sportpsychologie ist Training und kein Hokuspokus», betont der 46-Jährige, der auch die deutsche Hockey-Nationalmannschaft sowie sporadisch Österreichs Ski-Elite betreut. In Mannschaftssportarten ist der Teamgeist besonders wichtig. Rituale wie der Schulterschluss der deutschen Spieler bei der Nationalhymne könnten eine Gruppe stabilisieren, erläutert Hermann. Ein Stinkstiefel dagegen kann sie sprengen. «Wenn man drei davon in der Gruppe hat, wird es schwierig.»


    Der Zusammenhalt lässt sich gezielt beeinflussen. Die Nationalspieler bat Hermann an eine Kletterwand. «Das war Teil des Teambuildings. Es geht darum, Situationen zu schaffen, in denen man merkt, ich brauche den anderen, ich kann über Sachen hinüberkommen, die ich mir vorher nicht vorstellen konnte.» Beim Klettern musste man sich irgendwann fallen lassen. «Wenn man aus 16 Metern sechs Meter fällt, funktioniert das nur, wenn der Teamkamerad einen hält. Ich verlasse mich da blind auf ihn. Da kann man Analogien zum Spiel herstellen.»


    Vertrauen und Diskretion gefragt


    Auch auf dem Platz muss sich jeder auf den anderen verlassen können. Hermanns Arbeit basiert ebenfalls auf dem Faktor Vertrauen. Über Gespräche mit Spielern äußert er sich öffentlich nicht. «Ich könnte als Vertrauensperson einpacken, wenn Details nach Außen dringen würden.»


    Im Fußball hat es die Sportpsychologie ohnehin nicht leicht. Als die Erkrankung von Sebastian Deisler an Depressionen im Frühjahr 2004 eine Diskussion um die psychologische Betreuung von Fußball-Profis in Gang setzte, erklärte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder: «Eine generelle Betreuung durch Psychologen wird in der Nationalmannschaft nicht stattfinden.» Andere Sportarten waren und sind dem Fußball da seit langem voraus: In der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen arbeiteten 25 Sportpsychologen in 17 Fachverbänden.


    Beim DFB wird von Klinsmann nun besonders viel Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Nationalspieler gelegt. Der Bundestrainer glaubt, dass sich diese Arbeit bei der WM auszahlen wird: «Die Jungs sind gewachsen und reifer geworden. Das ist die Basis, um in die jetzt beginnenden Nervenspiele zu gehen. Denn im K.o.-System wird der Fußball zur Kopfsache.» (N24.de, dpa)


    http://www.n24.de/sport/fussba…its/?a2006062220434479322

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    Wir werden wieder Normalität herstellen, sobald wir herausgefunden haben, was das eigentlich ist.

  • Sag mal liest du dir das auch alles durch, oder stellst du das einfach nur rein, Tom?
    Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass das jemand liest. :lol1:
    (zu lang)

    Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt -
    durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.
    (E.M. Hemingway)

  • Ja seid ihr jetzt Fußball-Fans, oder wie? Ich dachte, so ein paar Hintergrundinformationen könnten euch interessieren... :x

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  • Hmmmmm... Also ich persönlich schaue mir nur die Spiele an, keine Ahnung wie es bei anderen aussieht.
    Aber wenns dir Spaß macht, dann stells nur weiter rein, ich wollte nur mal fragen, ob du es selber liest. ;)

    Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt -
    durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.
    (E.M. Hemingway)

  • Aha, du bist also so wie diese Männer, die sich diese Heftchen kaufen (hat was mit Play und mit Boy im Namen), und nur die Berichte lesen... :lol1:

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  • Reeeespekt Deutschand! Das hätte ich denen gar nicht zugetraut... :old:
    Wenn das so weitergeht, weiss ich gar nicht wo das hinführen soll :?
    Naja, da kann auch ich im Moment nur gratulieren ;)