Online Games: Was ist davon eigentlich zu halten?

  • Immer mal wieder erscheinen in den Edge-MSN-Artikeln Links mit Bildern zu Online-Games, die dann meist mit irgendwelchen Werbe-Statements untertitelt sind, wie etwa


    - Wer über 50 ist, sollte dieses Game spielen

    - Wer einen Computer hat, für den ist dieses game Pflicht

    - Warum Spieler nach 5 Minuten süchtig nach diesem Game sind


    und einiges mehr.


    Was ist davon zu halten?:gruebel:

    Wie kann man erkennen, ob da wirklich ein (angesagtes) Game angepriesen wird oder doch nur Profit eine Rolle spielt, denn viele solcher Online-Games sind erst dann erfolgreich spielbar, wenn man irgendwelche Zusätze kauft, die nicht selten ganz schön teuer sind.


    Mir ist kürzlich das hier


    Throne: Kindom At War


    untergekommen, aus irgendeinem Grund habe ich mir den Link mal gespeichert, aber bis jetzt erstmal keinen Account eingerichtet, weil nachdenklich geworden...ist das berechtigte Vorsicht? Oder doch eher Paranoia?

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :mrgreen:

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende nur noch die Dummen das Sagen:gruebel:

  • ...oder doch nur Profit eine Rolle spielt, denn viele solcher Online-Games sind erst dann erfolgreich spielbar, wenn man irgendwelche Zusätze kauft, die nicht selten ganz schön teuer sind.

    In der Regel kann man von diesem Fall ausgehen, denke ich. Viele solcher Spiele lassen sich zwar komplett kostenlos spielen, wenn es dann aber darum geht, online mit oder gegen andere Spieler zu spielen, ist derjenige, der dann Geld dafür ausgibt, deutlich im Vorteil. Es gibt Spiele deren Bezahl-Inhalte rein kosmetischer Natur sind, man hat also keinen spielerischen Nachteil davon, aber das ist eher die Ausnahme.

    Bei dem von dir genannten entsteht erstmal nicht der Eindruck, dass kostenlos-Spieler komplett im Nachteil sind, es scheint also kein reines Pay-to-Win zu sein. Das heißt, man kann es wohl komplett kostenlos spielen und (etvl. abgesehen von Spieler Skins, Basis-Skins oder ähnlichem) auf alle Funktionen zugreifen, man kommt aber wohl schneller im Spiel voran, wenn man da regelmäßig Geld für ausgibt, was dann im Normalfall auch einige Spieler tun.


    Tatsächlich spiele ich ein ähnliches Spiel seit gut einem Jahr auf meinem Telefon, das ist spielerisch so gut wie das gleiche, nur in einem anderen Setting. Last Empire: War Z nennt sich das ganze und lässt sich komplett kostenlos spielen, aber wie gesagt, "Bezahler" kommen schneller voran.

  • Bei dem von dir genannten entsteht erstmal nicht der Eindruck, dass kostenlos-Spieler komplett im Nachteil sind, es scheint also kein reines Pay-to-Win zu sein

    Das wird übrigens auf der Edge-MSN-Startseite gerade als "Das Sucht-Spiel 2019" angepriesen...ich will nicht verhehlen, dass ich neugierig bin, ich hab mich ja etwas umgetan, weil ich so mystische Sachen nunmal mag (nicht umsonst habe ich Witcher 3 fast ohne Unterbrechung durch andere Games durchgezockt), aber bei solch überzogen formulierten Anpreisungen - wo "Sucht" dann noch irgendwie als etwas Erstrebenswertes suggeriert wird - erscheint über meinem Kopf/Verstand/Vernunft stets sofort ein dickes Fragezeichen:gruebel:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
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  • Wenn es so ist wie es sich in den Testberichten liest, es also spielerisch fast genau wie das ist, welches ich spiele, läuft das ganze so ab:

    Es gibt die Stadt-Ansicht, in der du deine Stadt ausbaust. Das sind also Gebäude zur Ressourcen- und Nahrungsproduktion, Ausbildung von Soldaten, Stadtverteidigung, bestimmt eine Art Stadtzentrum, Technologie-Erforschung (wobei ich nicht ganz weiß, in welcher Art diese in dem Mittelalter-Setting ausgeführt sein wird) usw. Also Teil 1: du baust deine Stadt.


    Teil 2: die Karten-Ansicht, mehr oder weniger in 3D, wohl eher so eine Art 2,5D-Ansicht, in der deine Stadt und die Städte der anderen Spieler symbolisch dargestellt sind, dort kannst du dann deine ausgebildeten Soldaten in der Weltgeschichte herumschicken, andere Spieler oder computergesteuerte Gegner angreifen oder mit diesen zusammenarbeiten und Allianzen bilden, Ressourcen austauschen, usw.

    Das ganze läuft parallel ab, also man wechselt immer zwischen Stadt- und Land-Ansicht hin und her.


    Der "Suchtfaktor" besteht darin, dass das Spiel weiter läuft, auch wenn du nicht spielst. Du kannst also von anderen Spielern angegriffen werden oder kannst diese angreifen, auch wenn ihr gar nicht gleichzeitig online seid (es gibt mit Sicherheit auch eine Art temporären Schutz, mit dem man sich gegen solche Angriffe schützen kann). Du must dich also immer wieder einloggen, nachsehen wie es um deine Stadt steht, ein neues Bauvorhaben starten, usw. Das alles läuft dann immer ein paar Stunden, wenn das fertig ist kannst du das nächste bauen. Spielst du also für ein paar Tage nicht weiter und loggst dich dann irgendwann wieder ein, wirst du wohl bis zu einem gewissen Grad deine Stadt zerstört vorfinden. (bzw. deine Soldaten werden getötet sein, deine Ressourcen geraubt, Gebäude an sich kann man in der Regel eigentlich nicht abreißen, wenn man andere Spieler angreift.)

    So läuft zumindest das von mir genannte Spiel ab, ich logge mich da zwei- bis dreimal täglich ein, dann läuft das eigentlich. Das wird bei deinem wohl aber nicht viel anders sein, diese Online-Aufbau-Strategie Spiele laufen wie gesagt im Prinzip alle gleich ab, nur das Umfeld ist ein anderes.

  • D. h. mit anderen Worten, die Sucht entsteht hier nicht wie sonst oft aus irgendeinem internen (psychischen) Grund, wegen dem man dann dieser (oder irgendeiner anderen) Sucht frönt, sondern wird hier fast direkt erzeugt, wenn man denn wirklich irgendwie "gewinnen" will...und irgendwann denkt dann der Spieler, er könne da nicht mehr raus, weil das vermeintliche Gewinnen-Wollen-Müssen den Verstand dominiert:gruebel:



    Also, aus meiner Sicht ist das ganz schön gefährlich:/...ähnlich wie "...man brauche abends ein Glas Rotwein, um runter zu kommen, ohne könne man nicht einschlafen..."


    Für mich ist das zwar kein Grund, solche Spiele (oder ähnliches) verbieten zu wollen, aber man sollte für sich selber doch sehr bewusst nach rechts und links und in sein Inneres schauen, und vor allem Eltern sollten sich doch intensiv dafür interessieren, was die Kinder (wenn die denn schon online gehen dürfen) so treiben, wenn die vor allem abends länger am Rechner sitzen:gruebel:

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  • Speziell zu diesem "Throne: Kingdom At War"-Online-Game, losgelöst vom Thread-Thema: Ich habe mir das mal genauer angeschaut, und auch ausgehend von ZeaBoN's Beschreibung werde ich das wohl nicht spielen.

    Solche Strategie-, Städte-Aufbau- und ähnliche Spiele sind nicht so mein Ding, ich habe doch lieber Action, gerne mit einem angemessenen Anteil Rätsel/Aufgaben lösen, auf Basis einer nicht allzu flachen Story, und da führt aus meiner Sicht kein Weg an der TR-Saga vorbei, aber auch z. B. Thief, Witcher u. a. gehören dazu :ja:

    GTA ist zwar herrlich action-intensiv, aber da ist mir dann doch wieder zu viel Zeit-Kram drin, um das mal nebenbei als Ablenkung zocken zu können; ich hab mir das gekauft und spiele das jetzt, aber dafür suche ich mir dann Nachmittage aus, wo ich wirklich so richtig Lust auf "Stress" und "Zoff" habe:haha:



    Was mir wichtig ist (wie ich jetzt weiß): Ich möchte nicht gezwungen sein, mich alle Nase lang anmelden zu müssen, nur um mich zu vergewissern, dass mir da niemand zuvor gekommen ist oder gar mich und meine Söldner gemetzelt und meine Städte zerstört oder übernommen hat.

    Und da wären wir wieder beim Thema: Vorstehendes ist wohl unumgänglich, um in einem solchen Game zu bestehen, also doch irgendwo Sucht-Faktor, denn alle paar Tage mal zocken, wenn man mal gerade Lust hat, ist dann wohl nicht, ständige Online-Präsenz ist vonnöten.


    Das heißt für mich übersetzt: Man muss schon sehr Sucht resistent sein, um erst gar keine "Automatik" aufkommen zu lassen; Leute - also Gamer -, die nicht auf sich aufpassen oder sonst irgendwie innerlich nicht so stabil sind, geraten da m. E. sehr schnell in diesen Sucht-Sog, und von da ist es meiner Meinung nach auch nur noch ein kleiner Schritt zu (exorbitanten) Geld-Ausgaben (natürlich über die eigenen Verhältnisse hinaus), um maßgeblich im Game bestehen zu können:gruebel:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
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  • Die sind ja nicht blöd, die wissen, wie man Kohle macht... ;)

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    Wir werden wieder Normalität herstellen, sobald wir herausgefunden haben, was das eigentlich ist.

  • Die sind ja nicht blöd, die wissen, wie man Kohle macht... ;)

    Jepp, und die Polit-Opportunisten stört/interessiert das überhaupt nicht, stattdessen laufen die nach jedem illegalen Schusswaffen-Gebrauch durch jüngere Menschen gegen sogenannte Ego-Shooter u. ä. Amok:twisted:


    Letztere sind zwar nichts wirklich dolles, i. d. R. ausgesprochen simple und auch nichts für zarte und/oder junge Gemüter (obwohl, beim alten Wolfenstein, welches ja letztlich auch nichts anderes ist, konnte man sich in einigen Szenarien ausschütten vor Lachen, ernst zu nehmen im Sinne von Gewalt war das nicht), aber bisher hat noch kein Game aus einem "guten" plötzlich einen "bösen" oder gar gewalttätigen Menschen gemacht, dieser "Virus" ist in solchen Fällen schon lange vorher vorhanden:gruebel:


    Angesichts der ständig steigenden Anzahl überschuldeter junger Menschen/Haushalte sollte man mal darauf ein Auge haben, denn wie so gut wie jede Sucht führt auch Spielsucht letztlich meistens auch zu finanziellen Problemen, und dafür muss der betroffene keine Spielcasinos oder Pokerrunden aufsuchen:gruebel:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
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