Am vergangenen Samstag war es soweit: Tomb10 war einmal durchgespielt.
Für mich ist Tomb10 eine unmittelbare Fortsetzung von Tomb9: Geschichte, Handlungsabläufe, Kämpfe, Suchen, Rätsel......das hätte so auch im April 2013 quasi als Teil 2 von tomb9 erscheinen können. Die Grafik hat wieder einen Schritt nach vorne gemacht, Lara sieht etwas anders aus, aber im Wesentlichen sind die Entwickler der in Tomb9 begonnenen Linie treu geblieben. Wem also die Vorversion gefallen hat, dem sollte diese Neu-Version ebenfalls gefallen.
Kritik gibt’s aber auch. Ich hatte vor einigen Wochen – als ich das Spiel noch nicht hatte – schon mal angefragt, ob ein bestimmtes Kampfverhalten sich tatsächlich so darstellen würde, wie der Eindruck aus einem der ersten Vorschau-Videos sich angefühlt hatte, nämlich dass Lara von hinten angreift und mit dem Messer dem ausgemachten Feind die Gurgel durchschneidet. Die Frage war etwas schwammig und ausweichend beantwortet worden.
Nach dem Durchspielen sehe ich da aber eine gänzlich andere Antwort:
Es ist tatsächlich ein gezielter Angriff mit genau dieser Tötungstechnik. Dies ereignet sich auch nicht etwa selten, sondern sehr häufig, und ist auch kaum zu umgehen. Im Gegenteil ist diese Art des Vorgehens im Kampf besonders forciert, die entsprechenden auftauchenden Symbole fordern genau dazu auf, und in vielen Fällen hängt der Erfolg, bzw. das Weiterkommen entscheidend von der Nutzung dieser Technik ab.
Daran stören mich gleich zwei Aspekte. Zum einen erinnert das z.Z. doch sehr an publizierte Bilder einer gewissen terroristischen Glaubensgemeinschaft, die etliche ihrer Geiseln dieser Art öffentlich (Inet) hinrichtet. Zum anderen wird das ganze Spiel mit seinen zahlreichen Kampfsituationen zu einem Trainingsvideo für Soldaten, „Kämpfer“ und auch Terroristen. Ist ein unangenehmer Teil der Wirklichkeit, aber wir leben in dieser Zeit und dieser Wirklichkeit und auch wenn das weh tun sollte: auch diese Wahrheit darf ausgesprochen werden.
Von einem Bekannten, der während seiner Bundeswehrzeit eine Ausbildung als Einzelkämpfer erhalten hat, weiß ich, dass solche Spiele und ähnliches, nicht für die Öffentlichkeit bestimmtes Material sehr wohl für genau die genannten Trainingszwecke eingesetzt werden.
Das ist jetzt meine persönliche Meinung, aber genau diese eine Tötungstechnik geht mir zu weit. Tombraider als Trainingsmedium für Soldateska und Terroristen, und so was nun in der Hand von Jugendlichen...... das muss mir nicht gefallen, und es gefällt mir auch nicht. Es gibt für alles Grenzen, hier geht mir das zu weit. Warum das Spiel im Gegensatz zur Vorversion nicht erst ab 18 freigegeben ist, kann ich auch nicht nach vollziehen. Schade, das vergällt mir die Freude, und zwar so sehr, dass ich auf Distanz gehe und mir der zukünftige Umgang mit genau diesem Spiel und evtl. nachfolgenden unklar ist.
Gruß, raubgräber