Lara und das Geheimnis des magischen Zepters

  • Ich habe eine Geschichte über Lara Croft in London 1998 geschrieben. Inspiriert von Tomb Raider 3, wo sie in London war. Ich werde die Geschichte in Teilen veröffentlichen, Meinungen und Kommentare sind erwünscht.


    Lara und das Geheimnis des magischen Zepters


    1. Ankunft am Hafen


    Das Schiff fuhr die Themse in London entlang und legte am Hafen an. Es war Abend geworden und die Dunkelheit legte sich über die Stadt. Die Passagiere gingen von Bord. Aus der Menge tritt eine junge Frau hervor, sie hat einen Zopf und ist sportlich gekleidet. Auf ihrem Rücken trägt sie einen braunen Rucksack. Die Frau heißt Lara Croft.


    Sie hatte die Fähre gewählt, weil sie sich so einen besseren Blick auf die Hafengebäude verschaffte. Sie hatte eine aufregende Reise in die Südsee hinter sich gebracht und war froh wieder daheim zu sein. Die anderen Passagiere verschwanden schnell in der Dunkelheit, Lara ging noch ein Stück am Kai entlang. Kalt wehte der Wind ihr ins Gesicht. Es war Herbst.
    Am Hafen lagen alte Boote mit fantasievollen Namen wie "Poseidon" oder "Atlantis". Diese schwankten im Wasser hin und her. In den Fenstern leuchteten die Lichter. Überall am Hafen standen Transportkisten herum, sie sah eine Katze, die schnurrend um die Kisten lief. Von Ferne hörte sie das monotone Geräusch von Schiffsmotoren.
    Lara wusste, es führte kein Weg daran vorbei, sie musste alles unternehmen, um das Artefakt zu finden. Es handelte sich dabei um das magische Zepter, das nach ihren Recherchen zuletzt vor 20 Jahren in London auftauchte. Es war mehr als 100 Jahre alt und reich verziert.
    Zunächst machte sie sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft. Die Fahrt bis zu ihrem Anwesen war zu weit und so nutzte sie die Wohnung eines Freundes. John war verreist und kam erst in einer Woche wieder. Seine Wohnung lag nahe der Sankt Pauls Kathedrale. Den Schlüssel hatte er an einem nur ihr bekannten Versteck hinterlegt. Die Wohnung lag im 10 Stock und hatte einen kleinen Balkon. Auf der hinteren Seite führte eine Metalleiter nach unten. Sie schloss die Dachwohnung auf und ging hinein. Ein Wohnzimmer, eine kleine Küche und ein kleines Bad hatte die Dachwohnung. Klein aber fein. Wie bescheiden er doch lebt, dachte sich
    Lara. Auf dem Tisch fand sie einen Notizzettel mit einer Mitteilung von John: "Liebe Lara, lass es dir gut gehen und nehme dir Essen und Trinken aus dem Kühlschrank und bitte pass auf bei deinen Nachforschungen !" Lara musste schmunzeln, sie wusste um die Besorgnis des Freundes. Erstmal stärkte sie sich mit einem Sandwich und Tee. Es war 18 Uhr.
    Danach ging sie auf den Balkon und atmete tief durch. Gegenüber sah sie die Kathedrale im Mondlicht leuchten. Sie sah wunderschön aus.
    Sie wollte in der Nacht aufbrechen und legte sich hin und schlief erschöpft ein..........

  • 2. Die Spur
    Ein Geräusch ließ Lara hochschrecken. Es war ein Schuss. Sie sah auf die Uhr. Es war 23.45. Hellwach, die Sachen hatte sie angelassen, stand sie auf und ging zum Balkon. Von weitem sah sie an den Säulen der Kathedrale einen bewaffneten Mann flüchten. Schnell schnallte sie sich ihr Holster um und schnappte sich den Rucksack. Sie kletterte über den Balkon und hangelte sich gekonnt zu einer Plattform hinüber. Sie wollte der Sache auf den Grund gehen. Unter sich hörte Lara den Verkehr vorbeirauschen. Zwar weniger als am frühen Abend, aber immer noch war einiges los in London. Von der Plattform aus, konnte sie zur Kathedrale hinüber und zwar mit dem Schwungseil.
    Schnell schwang sie es zur anderen Seite, es rastete ein und sie schwang sich hinüber. Ziel erreicht. Als sie wieder sicheren Halt unter den Füßen hatte, sah sie hinter einer Säule einen jungen Mann am Boden liegen. Er blutete stark. Lara beugte sich schnell über ihn und fragte: "Wer hat ihnen das angetan ?" Er sagte mit letzter Kraft: " Ich wusste zuviel, Sophia wollte die Sache vertuschen, bitte helfen sie die Sache aufzudecken..." Er keuchte unter schweren Schmerzen und reichte ihr mit letzter Kraft einen Zettel. Dann sank er tot zusammen. Lara konnte nichts mehr für ihn tun. Die Brutalität des Mörders war abscheulich gewesen.
    Nun kniff Lara den Zettel auseinander. Dort standen Namen von Männern und ein Medikamentenname. Diese wertvollen Informationen konnte sie verwenden, um Klarheit in die verworrende Angelegenheit zu bringen. Nachdem die Polizeiangelegenheiten geklärt waren und die Leiche weggeschafft war, machte sich Lara auf den Weg zur Wohnung.


    Am nächsten Morgen fuhr sie zu Prof. Dr. Michael Smith, einem alten Freund, der sich Tropenarzt einen Namen gemacht hatte und sie bei vielen medizinischen Fragen beriet. Seit nunmehr 4 Jahren war er im Ruhestand.
    Auf ihr Klingeln hin, öffnete er die Tür:"Hallo Lara, schön das Du dich mal sehen läßt, lange nicht gesehen" Sie setzten sich ins Wohnzimmer zu einer Tasse Tee. Lara: "Ich brauche deine Hilfe Michael. Ich habe hier Hinweise auf ein Medikament namens "Trinizid" Dr. Smith: " Aha Trinizid - das kommt von PCAI - Pharmazie Company and Industries- deren Chefin ist Lady Sophia. Trinizid ist ein starkes Medikament, dass Hautreizungen bis hin zu Deformationen sowie Bewusstseinsstörungen können eintreten. Eigentlich wurde die weitere Forschung daran staatlich untersagt. Doch das Sophia weitergemacht hat, war mir klar. Ich selbst habe im Medizinjournal davon gelesen. Es wurde nie zugelassen. Sophia wollte ein Mittel für ewige Jugend und Schönheit erschaffen.
    "Wir müssen herausfinden, um wen es sich bei den Probanden handelt" so Lara. Sie ging zur Polizei und legte die Liste vor und fragte, wer vermisst wurde. Die Polizei war dankbar für jede Hilfe. Die aktuelle Vermisstenkartei stellte sich als unbrauchbar dar, doch der Kommissar stutzte bei einigen Namen. "Moment " sagte er und ging zu dem Fach "Ungeklärte Fälle" "Seit 5 Jahren wurden 7 Männer vermisst, doch bis heute konnte niemand gefunden werden, vor 2 Jahren wurde die Leiche eines entstellten Mannes nahe der stillgelegten U-Bahnstation gefunden. Doch die Identität des Mannes konnte nicht festgestellt werden, da er keinerlei Papiere bei sich führte." Anbei lag auch ein Foto vom Fundort. Lara ließ sich Kopien anfertigen und machte sich auf den Weg in die Unterwelt..... (Fortsetzung folgt)

  • 3. Aufbruch in die Unterwelt
    Mit den neuen Erkenntnissen im Gepäck setzte sich Lara erstmal in ein Cafe und studierte die Unterlagen. Bei der Durchsicht bemerkte sie bei einem der Vermissten eine Zusatzbemerkung: "Gesucht wegen Körperverletzung" Sein Name war Mark Tennat. Der Fundort der unbekannten Leiche war die U-Bahnstation "Aldwych". Sie war seit 1994 endgültig stillgelegt worden. Das Tor ward geschlossen worden, niemand kam dort ohne Weiteres herein. Sie beschloss die nächstgelegene Station aufzusuchen. Es war später Abend geworden, als Lara in den Untergrund stieg. Die Dämmerung setzte ein. In einem versteckten Raum wartete sie erstmal ab. Im Raum war es stockduster und auf der Erde stand nur eine Holzkiste - eine Tür gab es nicht. Nur ein kleiner Schlitz gewährte ihr einen Blick auf den U-Bahnzugang.
    Sie hörte wie der letzte Zug in den Bahnhof einrollte. Nach kurzer Zeit nahm sie Schritte wahr. Die wenigen Fahrgäste verschwanden schnell in der Dunkelheit. Lara wartete ab. Es war so leise, dass sie nur das stetige Tropfen von Regentropfen hörte, die aus einer undichten Stelle auf den Boden fielen.
    Nach einigen Minuten der Ruhe nahm sie wieder Schritte wahr - es war der Kontrollmeister der U-Bahn. Lara stockte der Atem, schnell bückte sie sich hinter der Kiste. Der Kontrolleur leuchtete kurz in den Raum und ging dann weiter. Er schaltete das Bahnhofslicht aus und ließ das Gitter herunter. "Nochmal gutgegangen" dachte sich Lara. Nun war Lara allein, sie leuchtete mit einer Taschenlampe den Raum ab und sah eine Eisenleiter, die auf einen Boden führte. Sie ging nach oben - dort lagen auf den Boden Akten, Kisten mit alten Fahrpläne und dergleichen herum. Dann öffnete sie eine Kiste und fand einen Schlüssel mit einem Anhänger, auf dem "Kontrollraum" stand. Den konnte sie gut gebrauchen. Sie stieg wieder hinab und ging Richtung der Bahnsteige.
    Zu den Bahnsteigen führte eine lange Rolltreppe nach unten. Gespenstige Ruhe breitete sich aus. Der Kontrollraum lag auf der rechten Seite. Sie schloss ihn auf und schaltete das Licht ein. In der hinteren Ecke fand sie noch einige nützliche Dinge wie ein Medipack, eine Fackel sowie ein Brecheisen - das konnte sie gut gebrauchen. Auch eine Karte der U-Bahn, in der geheime Räume eingezeichnet waren, war dabei.
    Der Weg zu Aldwych führte sie auf die rechte Seite. So ging sie etwa 100 m auf den Schienen entlang. Sie musste höllisch aufpassen - denn auch nachts fuhr hier ein Zug entlang und machte seine Betriebsfahrt. Dann suchte sie schnell eine Nische und presste sich unentdeckt an die Wand. Sie erreichte Aldwych und orientierte sich schnell auf der Karte. Mit einem Mal kam ein wilder Hund auf sie zugesprungen - mit einem gezielten Schuss schaltete sie ihn aus.
    Sie kletterte eine Wand herauf und erreichte eine kleine Luke, durch die sie ging. Durch einige Sprünge musste sie noch zur anderen Seite kommen. Unter ihr befand sich Stacheldraht, ein falscher Schritt und sie hätte sich übel verletzt. Darauf konnte sie verzichten.
    Dann stand sie vor einer Tür, die mittels Vorhängeschloß verschlossen war. Das Brecheisen zeigte seine Nützlichkeit.
    Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, bemerkte sie einen Mann - zur Sicherheit zückte Lara schnell ihre Pistolen. "Bitte tun sie mir nichts" sagte nun der Mann und krümmte sich. Lara steckte ihre Waffen wieder ein. "Keine Angst" - sie ging zu dem Mann und beugte sich zu ihm. Als sie sein Gesicht erblickte, wusste sie - das er zu den Versuchsopfern gehörte. "Wie ist ihr Name ?" fragte Lara. Er: "Paul Hermes, ich zähle zu den Versuchskaninchen von Sophia Leigh, ich bekam 100 Pfund dafür, ich war jung und brauchte das Geld. Wir mussten Verschwiegenheit schwören, vor 5 Jahren wurden wir von Sophias Schergen hier eingesperrt worden und sind nie mehr herausgekommen. Damals gabs zwar noch U-Bahnverkehr - aber niemand hörte uns hier in diesem Versteck.
    Dann seid ihr mutiert zu solchen Menschen, zu was Sophia doch imstande war, sinnierte Lara.
    "Aber von was ernährt ihr euch ? " fragte Lara. An einer Stelle ist eine Grube, wo ein Fastfoodrestaurant den Abfall wirft. Es ist an einer Stelle, wo es mehr als 300 m nach unten geht- da ist noch viel dabei, außerdem fangen wir Ratten und braten sie. "Ah " sagte Lara "und gibt es Wasser ?" Paul: Ja es gibt eine alte Bahnhofstoilette, die noch intakt ist, sie ist auf der Ebene am Ende des Ganges." Da die Station geschlossen war, konnte sie niemand finden.
    Das alles gab Lara zu denken, ihr tat Paul leid. "Kennst du einen Mark Tennat ?" fragte Lara.
    Paul: "Ja, ich werde dich zu ihm führen !"

  • 4. Mark Tennat
    Zusammen gingen sie einen schmalen Gang entlang. Die Luft war feucht und faulig. Paul hinkte sein linkes Bein hinter sich her, er kam nur mit Mühe voran. Zudem war er schmächtig und klein. Den Korb, den er bei sich hatte, trug nun Lara, denn Paul war zu schwach dafür. Als schwächstes und rangniedrigstes Mitglied der Truppe war er zum Sammeln von brennbaren Material wie Müll, Papier und Holz beordert worden.
    Am Ende des Ganges kamen sie zu einer Tür, Paul klopfte an. Dann wurde die Tür geöffnet. Am Eingang standen zwei Mutanten, sie hielten Stäbe in ihren Händen. In der Mitte des Raumes stand eine Eisentonne, in der Holz und Abfall brannte und einen hellen Feuerschein in die Dunkelheit brachte. Es knisterte vor sich hin und brachte Wärme. Im Raum standen zusammengesammelte Gegenstände, Knochen lagen auch herum. Trotz des Schmutzes und der Beklemmung wirkte es in irgendeiner Weise feierlich. An der hinteren Wand saß ein Mann auf dem einzigen Stuhl, er hatte schwarzes Haar, es war Mark Tennat.
    Auch sein Gesicht war von tiefen Narben und von Pickeln verunstaltet. "Wer bist du und was willst du hier ?" fragte Mark. "Ich bin Lara Croft und habe sie gesucht." Er darauf : "Aha helfen will uns die Dame. Wir sind hier seit 5 Jahren, nie hat uns jemand gesucht ! Wir sind Ausgestossene, was sollen wir in der Welt da draußen, wo niemand auf uns wartet ? Wo sie uns wie Affen im Zirkus anstarren würden." Seine Bitterkeit war deutlich.
    Mit einer harschen Bewegung befahl er einen Untergebenen ihm ein Glas Wasser zu bringen. "Mach schnell du fauler Sack" Ein anderer hatte eine Peitsche und nutzte sie auch. "Niemand von uns kommt jemals hier raus" so Mark. Darauf Lara: "Einer hat es doch mal probiert, oder ?" Mark: "Aha- informiert ist die feine Dame auch noch, das war Andy. Er hat sich von der Gruppe entfernt und musste mit seinem Leben dafür bezahlen !"
    Lara: "Wer hat ihn getötet ?" Darauf Mark: "Wer ? Vielmehr was. Er kletterte vor 2 Jahren an einer Stelle heraus und muss wohl bei dem Versuch über eine große Mauer zu klettern, gestorben sein. Viel Kraft hatte Andy eh nicht, ich machte als Student damals bei den Medikamentenversuche mit, Sophia hat mich dazu überredet. Ich war mit ihr zusammen, doch dann hat sie mich fallen gelassen als sie sah, welche fatale Wirkung Trinizid hatte." Lara war nun von den Mutanten umringt. " Was machen wir nur mit dir ?" fragte Mark. Lara: "Es gibt ein Gegenmittel - ich könnte es euch besorgen !"
    "Dann geh, verschwinde von hier !" Sie wurde wieder vor die Tür gebracht - Paul musste auch wieder raus, er schlief in einer kleinen Mauernische im Flur. In den engeren Bereich durfte er nur selten. Paul: "Bitte holen sie mich hier heraus, ich kann nicht mehr" "Gut, aber wir müssen uns beeilen !" Sie half den entkräfteten Mann wieder nach unten, dies war mit Mühen möglich, doch durch Pauls geringes Gewicht schaffte Lara es.
    Sie gingen weiter und kamen durch eine geheime Tür (die in der Karte verzeichnet war) nach draußen, es war an einem Park.


    5. In Freiheit
    Um Mitternacht kamen sie bei Dr. Smith an. Er sah die beiden und verstand sofort. Ja Lara hatte ein gutes Herz und kämpfte für das Gute auf der Welt.
    Nachdem sich Paul gewaschen und gestärkt hatte, berichtete er noch von der Zeit dort unten.
    "Anfangs war Mark noch halbwegs ok, obwohl er straffällig war, doch mit der Zeit begann er uns zu tyrannisieren und einige der anderen auf seine Seite zu ziehen. Er ist ein Sadist und peitschte uns aus. Zudem nahm er sich immer das meiste von dem Essen, für uns blieb wenig. Ich hatte nur noch Andy als Freund, aber er konnte nicht mehr und floh, dabei starb er !"
    Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg zur Firma PCAI, um das Gegenmittel, das sogenannte Balsamöl, zu finden. Sie fuhren mit dem kleinen Rover los, aus Schutzgründen hatten sie das Gesicht von Paul mit einem Stoff verhüllt, nur seine Augen waren frei.
    Auch über die imposante Towerbrigde ging es, von dort hatte man einen fantastischen Blick. Die Sonne strahlte hoffnungsvoll an diesem Morgen, Paul hatte Hoffnung, dass alles wieder gut werden würde. Dr. Smith wartete mit Paul im Auto, während Lara von der hinteren Seite in das Gebäude ging.

  • 6. Tatort PCAI- Gebäude
    Lara ging in den Fahrstuhl auf der hinteren Seite. Sie wirkte dank ihres attraktiven Äußeren unverdächtig. Niemand stellte sich ihr in den Weg.
    Der Raum, in dem das Balsamöl aufbewahrt war, befand sich in der medizinischen Abteilung im 27. Stock des Hochhauses. Das Öl hatte eine heilende Wirkung und war ziemlich kostbar, da die Herstellung aufwendig und kostspielig war. Durch Dr. Smith hatte Lara die Info erhalten, dass allein durch dieses Mittel, eine Wiederherstellung des natürlichen Aussehens erfolgen konnte. Auch die Lichtempfindlichkeit konnte durch die Bestandteile wieder verbessert werden. Unter den jetzigen Zustand hätte Paul einen schnellen Sonnenbrand erlitten.
    Als sie am Raum ankam, wo das Mittel verwahrt war, gab es ein Problem: Ein grobschlächtiger Mann saß am Tisch und las Zeitung, neben ihn stand eine halb ausgetrunkene Flasche Whisky. Sein Gesicht war gerötet. Es war offensichtlich, dass er hier Wache schob. Das Fenster stand offen.
    Sie trat ein und sagte, sie bräuchte Hilfe, ein Mann benötige das Balsamöl. Freundlich, aber bestimmt. Der bärtige Mann stand nun wütend auf und wollte sie aus dem Raum drängen.
    "Machen Sie, dass sie hier weg kommen, sonst werde ich andere Maßnahmen anwenden" meinte der Typ und holte einen Baseballschläger aus der Ecke. " Was sind denn das für Methoden hier ?" fragte Lara. Es kam zu einer Rangelei. So stand Lara nun nahe des Fensters und der Mann kam auf sie zu.
    Mit einem gekonnten Sprung zur Seite entfernte sich Lara, der Mann aber verlor das Gleichgewicht und fiel aus dem (niedrig) gelegenen, offenen Fenster. Seine Alkoholisierung dürfte den Ausschlag gegeben haben. Lara sah aus dem Fenster, er blieb kurz auf einem Vorsprung hängen und fiel dann nach unten , er landete direkt auf einem spitzen Metall-Zaunpfahl - das Blut spritzte herum. Aufgeregte Fußgänger schrieen entsetzt. Alles deutete auf einen tragischen Unfall hin, auch Selbstmord konnte nicht ausgeschlossen werden.
    Lara hatte ihn nicht geschubst, manchmal taten böse Menschen Dinge, die auch sie nicht verhindern konnte.
    So kam sie unerkannt mit dem Balsamöl aus dem Gebäude. Eine Menschentraube hatte sich gebildet. Die Polizei trag auch bald darauf ein. Ein Polizist wendete sich an die Passanten mit dem Megaphon: "Bitte gehen sie weiter, hier gibt es nicht das Geringste zu sehen"
    Lara gab sofort Paul das Balsamöl zur Anwendung, denn je eher desto besser. Neben der ganzen Aufregung sahen sie wie ein Auto fort raste. Sie mussten fort von hier.
    Sie machten sich auf den Rückweg und gelangten in einen Stau, der viel Zeit kostete.
    Als sie nach 2 Stunden bei der U-Bahnstation Aldwych ankamen, war dort alles abgesperrt. Rauch behinderte die Sicht. Es hatte eine Explosion gegeben, genau an der Stelle, wo Mark Tennat und die verbliebenen Leute gewesen waren. Sie konnten nichts mehr tun. Die Polizei fand die alle Leichen der Vermissten, auch Mark , er war entsetzlich entstellt.
    Paul weinte und wandte sich ab. Trotz allem tat es ihm leid. Hätte Lara ihn nicht dort herausgeholt, wäre er jetzt tot.


    7. Sophia und das magische Zepter
    Sophia Leigh musste schnell reagiert haben, nach dem Vorfall im PCAI Gebäude. Sie hatte einen ihrer Schergen losgeschickt, um die Sprengung auszulösen. Sie wollte alle Spuren verwischen, niemand sollte die Wahrheit herausbekommen.
    Lara war noch nicht fertig: Sie musste nun die direkte Konfrontation mit Sophia suchen, koste es was es wolle. Und jetzt war sie zu allem entschlossen, um das magische Zepter zu erhalten. Sie war ja auch nicht zum Spass hier. Gegen Abend nachdem sie sich gestärkt und vorbereitet hatte, kam sie wieder beim PCAI -Gebäude an. Lara wusste, dass sie nie eine direkte Einladung von Sophia bekommen hätte, also musste sie es so versuchen. Sophia Leigh residierte im 30. Stock - in der letzten Etage. Sie arbeitete meist bis 20 Uhr - so hatte Lara noch 2 Stunden Zeit sie dort anzutreffen. Auf dem direkten Weg hatte sie Null Chancen, denn die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm. So musste Lara durch eine große Lagerhalle, die mit großen Kisten bestückt war. Dort waren noch Lagerarbeiter mit Gabelstaplern tätig.
    Dann kroch sie durch einen schmalen Gang und erreichte das Büro von Miss Leigh.
    Lara trat ins Büro ein, zwei große Aquarien, in dem farbenfrohe Fische schwammen, säumten den Weg.
    Lady Sophia Leigh saß an ihrem Schreibtisch. Sie hatte blondes Haar und war 35 Jahre alt. Sie sah sehr elegant und fesch aus. Auf dem Tisch lag das magische Zepter.
    Sophia: "Ah Miss Croft - wollen Sie sich verpflichten zur Arbeit für die Firma. Sie wären die perfekte Verkörperung meiner Produkte. Dann bräuchten sie auch nicht mehr diese hässlichen Pistolen, hatten wir ein Termin ?"
    Lara:" Nein, das nicht, aber ich habe ihre Versuchsopfer getroffen."
    Sophia scheinheilig: "Meine was ?"
    "Ja ihre Versuchsopfer, sie sind alle tot, bis auf einen, bei den anderen kam durch die Explosion jede Hilfe zu spät. Sie wissen ja, was ihre Schergen da angerichtet haben !"
    Sophia: "Haben sie Beweise dafür ?"
    Lara: "Sie wissen genau, was Sache ist, ich will nur das magische Zepter"
    Sophia spöttisch: "Ja, vielleicht im nächsten Leben"
    Lara: "Das wollen wir doch erstmal sehen !"
    Sophia schnappte sich das Zepter und verschwand auf der Dachfläche. Mit dem Zepter gab sie gefährliche Druckwellen ab, die Lara nach hinten warfen. Diese führten zur Schwächung. Lara hörte das selbstherrliche Lachen von Sophia. Sie musste sich in Sicherheit begeben. Hinter einer Schutzwand konnte sie kurz verweilen, dann rannte sie zu einem Schalter, der Gegenstrahlen auslösen konnte. In ihrer Angst zückte Sophia schnell ihr Handy und rief ihren Piloten an. "Ja jetzt sofort" schrie sie in den Hörer. Sie wollte schnell fort. In ihrer Eile ließ sie das Zepter fallen und schaffte es nicht mehr aufzuheben. "Wir sprechen uns noch !" rief sie Lara zu, dann hob der Hubschrauber ab.
    Alles war ruhig, Lara hob das magische Zepter auf und betrachtete es: Es war mit Diamanten verziert, in der Mitte war das Auge der Isis. Wieder einmal hatte sie es geschafft, ein wichtiges Artefakt zu sichern, dass verschollen und in der Hand von skrupelosen Menschen gewesen war.
    Die Firma PCAI wurde geschlossen - Sophia hatte sich ins Ausland abgesetzt und blieb zunächst unauffindbar.
    Doch die Magie des Zepters sollte sich noch als nützlich erweisen.
    ENDE


    Ich hoffe es war spannend. Wie fandet ihr sie ?

  • Danke. Hat mir Spaß gemacht die Geschichte zu schreiben. Genau wie beim Spielen, ist man wieder in die Handlung versetzt. Ich wollte am Ende auf jeden Fall, dass Sophia überlebt, deshalb fand ich den Hubschrauber geeignet. Im Originalspiel hört man auch immer das Rotieren.
    Der Mann, der aus dem Fenster stürzte, ist in einer Vorabversion "nur" auf dem Boden gelandet, aber das Leben ist manchmal härter.