Seelen der Nacht - [Fanfiction von DP]

  • [center]Seelen der Nacht
    Fanfiction von Dark Passion[/center]



    Prolog
    Guten Abend, mein Bruder und ich möchten Ihnen gerne etwas aus unserem Leben erzählen.
    Mein Name ist Kuraiko* und bin 20 Jahre alt und lebe mit meinem Bruder in einem, von der Zivilisation recht weit abgelegenem, kleinem Tal. Mein Bruder heißt Yahto* und ist ebenfalls 20 Jahre alt. Wir sind weder Mensch- noch Tier und kommen ursprünglich von ganz woanders her. Unsere Mutter ist die Königin der Kishi*. Das Volk der Kishi besteht aus Dämonen, welche auf dem Mond leben. Sie sehen aus wie Menschen, haben jedoch 2 lange Hörner, Fledermaus ähnliche Flügel und Füße, die eher Hufen ähneln. Sie sind die Beschützer des Mondes und sind mit einer besonderen Fähigkeit ausgestattet, dem Miakoda*. Es ist eine Kraft, die ihnen der Mond selbst verleiht. Wir stammen aus Dena. Es ist ein friedliches Königreich, welches von unserer Mutter, Königin Magena*, regiert wird. Eines Tages jedoch brach ein Krieg mit dem benachbartem Königreich aus. Unsere Mutter wurde von ihrer Leibwache zur Erde gebracht, wo sie in Sicherheit war. Es war ein fremdes Land für sie und sie wusste nicht, wo sie hin sollte. Da begegnete sie dem Fürsten der Devaki* Vampire, Ahote*. Er nahm sie auf und wenig später verliebten sie sich. Yahto und ich sind also sozusagen Halb-Dämon und Halb-Vampir. Als wir ca. 4 Jahre alt waren, beschloss unsere Mutter nach Dena zurückzukehren, um den Krieg zu beenden, was ihr auch gelang. Seitdem leben wir bei unserem Vater in einer geräumigen Gruft, jedoch kommt Mutter uns regelmäßig besuchen, oder umgekehrt. Das Miakoda beherrschen wir nochnicht perfekt, aber wir haben auf Dena gute Lehrer, die uns alles lehren. Da wir nur zur Hälfte Vampire sind, können wir uns neben Blut auch von anderen Sachen ernähren, jedoch ist das Tageslicht ebenso schädlich für uns, wie für Vater. Wir sind Seelen der Nacht, die ihre Energie aus dem Licht des Mondes schöpfen.


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    Mutter – Magena (Mond) – Königin der Kishi (Nacht) Dämonen
    Vater – Ahote (Ruheloser) – Fürst der Devaki (schwarz) Vampire
    Tochter – Kuraiko (Kind der Dunkelheit)
    Sohn – Yahto (traurig)
    Wohnort: Dena (Tal)
    Miakoda (Kraft des Mondes) – Ein Angriff den die Kishi beherrschen
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    Kapitel 1: In einer Vollmondnacht
    Es war Vollmond und Vater hatte wiedereinmal seine wöchentliche Sitzung mit seinen Beratern. Yahto und ich dürfen nicht dabei sein, da wir noch zu jung wären. Wir saßen auf dem Friedhofszaun und überlegten, was wir gegen unsere Langeweile tun könnten.
    "Rai", fing Yahto an, "Lass uns doch ein bisschen in den Wald der Seelen gehen". Dieser Wald war ziemlich düster und mysteriös. Viele einsame Seelen lebten dort.

  • "Wenn du möchtest gerne.", antwortete Kuraiko. Ich sprang herunter und half Kuraiko.
    "Dann lass uns mal losgehen"
    Wir gingen zum Wald der Seelen. Plötzlich ertönte ein Geräusch. Kuraiko und ich schreckten zusammen.
    "Was war das?", fragte Kuraiko mit ängstlicher Stimme.
    "Ich weiß nicht!", entgegnete ich,"Lass uns einfach weitergehen."

  • Yahto nahm meine Hand und ich spürte, wie seine Selbstsicherheit in mich überging. Der Wald war noch ein gutes Stück entfernt. Es war eine schöne, friedliche Nacht und der Mond schien hell. Aufeinmal kam etwas angeflogen. Es war mein zahmer Rabe Pix, der uns anscheinend begleiten wollte.

  • Wir gingen weiter und Pix flog uns hinterher. Der Wald kam immer näher. Kurz bevor wir am Waldrand ankamen ertönte das Geräusch erneut. Diesmal konnte man genau hören, was es war. Es war ein markerschütternder Schrei eines Tieres.

  • Schnell liefen wir in die Richtung, aus die das Geräusch ertönte. Wir fanden ein junges Reh, welches von einer bösen Seele erschreckt und in die Enge getrieben wurde. Seelen können zwar keinem etwas antun, aber das wusste das Tier ja nicht. Als die böse Seele uns sah, grinste sie uns an und verschwand sie mit einem hinterhältigem Gelächter. Das Reh floh ebenfalls. "Wir sollten gut aufpassen", riet Yahto, "in diesem Wald ist nichts, wie es scheint." Vorsichtig wagten wir uns weiter hinein.

  • Je weiter wir vorankamen desto dichter standen die Bäume aneinander. Weit entfernt hörte man wie eine Eule heulte. Als wir an einer kleinen Lichtung ankamen, setzten wir uns auf einen umgefallenen Baumstamm um eine kleine Pause zu machen.

  • "Was meinst du, wie weit wir schon gegangen sind?", fragte ich Yahto. "Dieser Wald ist riesig, auch, wenn er von ausserhalb nicht danach aussieht." Während wir dort saßen, sahen wir viele Seelen umherschweben. Auf einmal kam eine kleine Fee angeflogen. Völlig furchtlos näherte sie sich uns. Sie beäugte uns zuerst ein wenig skeptisch. Muss wohl an Pix gelegen haben, der auf meiner Schulter Platz genommen hatte. Doch dann kam sie direkt zu uns und sprach uns an.

  • "Seid gegrüßt Freunde der Nacht!", sagte die Fee mit verzauberter Stimme.
    "Hallo", entgegneten wir.
    "Was macht ihr zu so einer späten Stund' noch hier so weit im dichten Wald? Hier ist es gefährlich! Habt ihr auch dieses markerschütternde Geräusch gehört?"
    "Ja", antwortete Kuraiko, "Eine böse Seele hat ein kleines ahnungsloses Reh erschreckt."
    "Ich hoffe dem Reh geht es gut.", meinte die Fee.
    "Darf ich fragen wie dein Rabe heißt?"
    "Pix.", antwortete Kuraiko.
    "Nun denn ich muss weiter. Ich wünsche euch noch eine schöne Nacht und mögen die Sterne über euch Wachen!", sagte die Fee mit ihrer zauberhaften Stimme und flog weiter.

  • Ich sah ihr noch einen Moment lang nach. "Nun denn," begann Yahto "wollen wir ebenfalls weiter?" Ich nickte und stand vom Baum auf. Wir wussten, dass wir uns hier eigtl nicht aufhielten durften. Aber unsere Adenteuerlust zwang uns regelrecht hier hinein. Mit einem unsicheren Gefühl im Bauch, setzte ich mich in Bewegung. Yahto folgte mir. Auch er bekam dieses unsichere Gefühl. Kishi Dämonen können die Gefühle und Gedanken des anderen spüren. "Was hast du, Rai?", fragte Yahto. "Ich weiss nicht", antwortete ich ihm "aber ich habe das Gefühl, als würde etwas passieren, wenn wir noch weiter hineingehen." Yahto legte seine Hand auf meine Schulter. "Mach dir keine Sorgen, Rai", beruhigte er mich "es wird uns sicher nichts geschehen". Er lächelte mich an und wir setzten unseren Weg im Seelenwald fort.

  • Nach kurzer Zeit hörten wir ein Geräusch, das sich anhörte, als würde jemand hinter uns Flüstern. Abrupt blieben wir stehen. Rai flüsterte mir ins Ohr: "Was war das?". Ich drehte mich zitternd um, aber da war niemand.
    Rai: "Sollen wir zurückkehren?"
    Ich antwortete: "Aber wo? Es ist so dunkel, das wir fast nichts sehen! Wie sollen wir den Weg finden?"
    Rai sagte bekümmert: "Wir hätten nicht hier herkommen sollen. Was machen wir jetzt?"

  • Aufeinmal ertönte dieses Geflüster erneut. Wieder drehten wir uns um. Doch auch dieses Mal sahen wir niemanden. Doch als wir unseren Blick wieder nach vorn richteten, erschracken wir uns so sehr, das wir beide aufschrien. Vor uns stand eine der bösen Seelen. Und das, was sich wie Flüstern anhörte, war ein leises Lachen. Sie grinste uns genauso an, wie die andere von vorhin. Doch diese hielt ihre Hände so, als wolle sie nach uns greifen. Wir wichen zurück. "Keine Angst Rai, Seelen können keinem etwas antun." sagte Yahto und wollte mich beruhigen. Ich traute dem nicht. Mein ahnendes Gefühl überkam mich wieder. Die Seele folgte uns, egal, wie weit wir uns von ihr zu entfernen versuchten. Auf einmal kam sie blitzschnell auf uns zu und versetzte Yahto und mir einen so kräftigen Hieb, sodass wir zu Boden gingen.

  • "STEH AUF! WIR LAUFEN HIERLANG!", schrieh ich und zweigte auf einen schmalen Pfad.
    Wir standen auf und liefen den Pfad entlang. Die Seele folgte uns. Wir wurden immer schneller.
    Die Seele lachte immer lauter. "Sie wird uns einholen!", sagte Rai zu mir.
    "Komm her ich sag dir was mir machen.", antwortete ich.
    Rai kam zu mir und ich flüsterte ihr ins Ohr:"Wenn ich bis drei gezählt habe laufen wir beide ins Gebüsch. Du links ich rechts! Versteck dich im Gebüsch ich sag dir dann wann du kommen kannst!".

  • "Und dann?" fragte ich. "Dann werden wir die Mondkraft einsetzen." "Das Miakoda? Aber wir haben doch noch nicht alles darüber gelernt!" Antwortete ich mit besorgter Miene. "Wenn wir unsere Kräfte vereinen, dann müsste es klappen!" fuhr Yahto fort. Schnell versteckte ich mich im Gebüsch und Yahto ebenfalls. Die Büsche waren so hoch, dass wir problemlos dahinter stehen konnten. Die Seele kam näher, stockte dann aber und schaute sich um, wo wir wohl abgeblieben waren. Sie war ca. 6 Meter von uns entfernt. Ich zitterte am ganzen Leib. Als die Seele uns den Rücken zuwand, rief Yahto: "RAI, JETZT!" Schnell und möglichst leise lief ich zu meinem Bruder. Blitzartig drehte die Seele sich um, sah mich jedoch nicht. Leider konnte sie es raushören, wo in etwa wir waren. Langsam und leise setzte sie ihren Weg in unsere Richtung fort. Wir stellten uns währenddessen gegenüber und fassten uns bei den Händen. Wir versuchten uns auf den Mond zu konzentrieren. Ein grelles weißes Licht entstand in unserer Mitte und hüllte uns ein. Eine durchsichtige Kugel aus Licht entstand um uns. Und grad in diesem Moment brach die Seele durch das Gebüsch hervor. Sie prallte schmerzhaft vom Schild ab. Der Mond lehrte die Kishi, die Kraft für Angriffe, wie auch Verteidigung zu nutzen. Wir dankten dem Mond im Geiste, der uns, durch seine Macht, evtl sogar das Leben rettete. Das Licht, das durch die vereinte Energie freiwurde, war bis nach Hause hin zu sehen. Immer wieder rammte die Seele gegen unser Schild. Sie wurde immer böser und ich befürchtete, das unsere Kraft nicht sehr lange hielt, da wir noch Anfänger waren. In diesem Augenblick bemerkten wir einen Schwarm Fledermäuse am Himmel. Es war Vater. Die Seele schaute erstaunt und machte sich schnell aus dem Staub, als sie sah, wie der Schwarm sich vor uns zu dem Vampirfürsten verwandelte. Wir liessen uns los und der Schild verschwand. Erschöpft sanken wir beide zu Boden. Vater blickte uns grimmig an.