Autonomes Fahren - Moralfrage

  • Ich habe kürzlich einen Bericht über autonomes Fahren gesehen, und da ging es unter anderem darum, daß so ein autonomes Auto nicht "bewerten" darf. Also sagen wir mal, ein Auto, das mehr oder weniger komplett von einem Computer gesteuert wird, rast aus welchen Gründen auch immer auf eine Gruppe von 3 Fußgängern zu. Der Computer erkennt in letzter Sekunde, daß die drei Fußgänger tot wären. Oder, er könnte schnell noch daran vorbei lenken, damit aber mit ziemlicher Sicherheit den Insassen seines Fahrzeuges töten.


    Der Computer könnte jetzt sagen: das mache ich, denn unterm Strich habe ich zwei Menschenleben gerettet. Diese "Bewertung" darf er aber laut Gesetzgeber nicht machen. Er müßte die drei Fußgänger überfahren, wenn damit das Leben des Insassen gerettet wäre.


    Was haltet ihr von dieser moralischen Frage?

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    Wir werden wieder Normalität herstellen, sobald wir herausgefunden haben, was das eigentlich ist.

  • Ich halte schon vom sogenannten "autonomen Fahren" nichts, überhaupt nichts.


    Der Mensch kann/wird Fehler machen, macht sie auch fortwährend...aber der Mensch kann daraus lernen, WENN ER DENN WILL!


    Sehr viele, die meisten Menschen lernen auch aus Fehlern (sowieso überall, aber ich beziehe mich hier mal auf's Auto fahren).

    Andere lernen es nicht, weil sie nicht wollen, die landen mittlerweile wg. versuchten und gar vollendeten Mordes im Knast...richtig, ich schreibe von den Arschlöchern/Innen (JA!!! Das betrifft durchaus auch weibliche Wesen), die ihr Kfz als Ersatz und/oder Demo für was auch immer benutzen und dann mitten in der Stadt "Autorennen" fahren.


    All das vorstehende werden Computer-Programme nicht machen können, und seien die auch noch so intelligent.

    Viele Opportunisten verstehen unter KI (Voraussetzung für autonomes Fahren) sehr gerne, dass die etwas "von selbst" kann, hier hinzulernen, und zeigen, dass sie Null Ahnung haben.


    JEDES Computerprogramm ist im Idealfall genau so gut wie der Programmierer/Entwickler, ich wiederhole, im Idealfall! Ich erlebe es gerade selber, wie oft ich bestimmte Fälle immer wieder testen muss, um das gewünschte Ergebnis erhalten zu können.

    Meistens jedoch wird ein Programm Defizite haben.

    Das müssen nicht zwangsläufig Fehler sein, häufig sind das in Kauf genommene Lücken, Sollbruchstellen genannt. Und eines wird kein Computerprogramm jemals können: An Stellen hinzulernen, wo es nicht auf Rationalität ankommt, sondern Instinkt, Intuition, das kann nur ein Lebewesen (ja, Tiere können das auch), und intuitiv reagieren zu können gehört zu den Grundeigenschaften, und diese müssen gerade im Straßenverkehr "ausgebaut" werden.

    Kleines Beispiel: Wenn ich heutzutage auf der (einigermaßen freien) Autobahn zügig, gar sehr schnell fahre und weit vor mir auf der rechten Spur einen LKW-Gespannt vor mir sehe, hinter welchem ein Kleinwagen hinterherzockelt, dann rieche ich es förmlich, dass dieser Kleinwagen in dem Moment, wo ich nahe genug dran bin, nach links auf meine Spur ausschert, um mit 85km/h einen LKW-Zug zu überholen, der 80km/h fährt.

    Wie gesagt, ich weiß so etwas vorher, habe mich da in der Vergangenheit nur selten getäuscht. D. h. sehe ich so etwas, nehme ich lange vorher den Fuß vom Gas und halte diesen schon bremsbereit.

    Kann das eine Computer-Software? Ich behaupte: Nein, kann sie nicht, mehr noch, es ist nicht das, was unter ganz normalen Umständen vorausgesetzt werden kann...Software kann Hindernisse erkennen, ungewolltes langsames Abweichen von der Spur und vieles mehr...WENN es sich dabei um statische Vorgänge handelt.


    Kurzum: Ich halte nichts von dieser Entwicklung.

    Wenn das irgendwann tatsächlich Normalfall werden sollte und ich noch über einen Führerschein verfüge, werde ich diesen definitiv abgeben!

    Auch letzteres halte ich durchaus für eine moralische Frage:gruebel:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :mrgreen:

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende nur noch die Dummen das Sagen:gruebel:

  • Ich halte auch nichts vom autonomen Fahren. Als Fahrer brauche ich die volle Kontrolle über das Auto. Und auch die Technik ist nicht perfekt. Unfälle gab es schon. Zudem ist es unheimlich, wenn man dann nichts tun muss. Entspannen könnte ich da ohnehin nicht.

  • Da gebe ich Dir vollumfänglich recht:zwinker:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :mrgreen:

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende nur noch die Dummen das Sagen:gruebel:

  • Frage mich sowieso wieso sich alle Welt in dem autonomen Verkehr per Straße festbeißt. Viel sinnvoller wäre es, das ganze erst einmal auf der Schiene erfolgreich umzusetzen. Da ist die Realisierung eines solchen Systems viel einfacher denn mehr als Schneller/Langsamer/Anhalten muss ein solches System nicht können, die Weichen werden eh schon an anderer Stelle gesteuert. Störfaktoren gibt es auch viel weniger, da gibt es in der Regel keine Fußgänger, die unerwartet im Weg herumlaufen könnten.

    Lokführer brauchen einen Totmann-Schalter, damit sie nicht einpennen während der Fahrt, da scheint ein autonomes, aber trotzdem irgendwo zentral koordiniertes System doch viel besser geeignet zu sein :zuck:

  • Frage mich sowieso...

    Und ich frage mich, wieso man überhaupt mit einem eigenen Auto fahren muß. Wenn man in einer Stadt wohnt, kann man alles (Arbeit, Einkauf etc.) zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Und die zweimal im Jahr, wo man in Urlaub oder sonstwo hin muß, könnte man sich auch eins mieten, oder mit der Bahn fahren. Thema Pendler: BMW Dingolfing holt seine Arbeiter mit eigenen Bussen ab, und so weiter, also es muß nicht jeder Bürger vom Säugling bis zum Scheintoten einen eigenen 3 Tonnen Kampfpanzer mit Sitzheizung haben...

  • Und ich frage mich, wieso man überhaupt mit einem eigenen Auto fahren muß.

    Tja, das ist halt Überzeugungssache:gruebel:

    Ich erinnere mich noch Heute an die Zeit mit meinem ersten Auto, dem Käfer natürlich:zwinker:

    DAS war ein Gefühl!!!

    Und da wird klar, dass Mehmet Scholl's Spruch zwar gut gemeint sein mag (obwohl, auch das ist Werbung), aber trotzdem nach hinten losgeht...wer ein Auto hat, ist was, egal, wie alt/schrottig das Teil sein mag, mit einem Auto hat man mehr als jeder andere, der kein Auto hat, und diesen unterbewussten Status-Quatsch muss man erstmal aus den Köpfen der Leute wegkriegen:gruebel:


    So sehr ich tatsächliche Verbote kritisch sehe - wo die meisten eh kaum noch was bringen, die angedrohten Konsequenzen bei Nichteinhaltung sind viel zu "sanft" -, so intensiv müsste man darüber nachdenken, Werbung für Autos zu verbieten, zumindest im TV...beim Lieblings-Thema der Anti-Raucher-Fanatiker ging das doch auch:gruebel:


    Auto ist Gebrauchsgegenstand, hat damit wohl vorläufig immer noch seine Daseinsberechtigung, aber alles andere? Dafür gibt es Alternativen, dazu muss man nicht einmal die Strecke Hamburg-München als Beispiel nehmen; ich habe die mal beruflich regelmäßig nutzen müssen, und unter normalen Bedingungen fährt man mit dem ICE in der Frühe (ca. 5:00/6:00Uhr oder so) los und ist schon am (späten) Mittag am Ziel, und das relativ entspannt, wobei sich der öffentliche Nahverkehr in beiden Metropolen bestimmt nicht verstecken muss...noch Fragen?:zwinker:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :mrgreen:

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende nur noch die Dummen das Sagen:gruebel:

  • Ich frage mich allerdings gerade, ob diese 8 Millarden Menschen alle in der Lage wären, ein Auto zu fahren/zu besitzen:mrgreen: ...ich mein ja nur:mrgreen:

    "Geht nicht" gibt's nicht..."Gibt's nicht" geht auch nicht immer...
    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :mrgreen:

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende nur noch die Dummen das Sagen:gruebel:

  • Zitat von Tom2

    Und ich frage mich, wieso man überhaupt mit einem eigenen Auto fahren muß.

    Zitat von Tom2

    Ich bin gestern auf der Autobahn nach Landau gefahren, das sind 30 Kilometer.

    Das hast du sicherlich mit einem Mietwagen gemacht, oder? Denn die zweimal im Jahr, wo man sonstwo hin muss... :zwinker:

  • Ich bin da in einen Supermarkt gefahren, nämlich "Kaufland", weil es so einen hier am Ort nicht gibt. Also es war nicht wirklich nötig, aber andererseits muß ich einmal pro Woche mit meinem Auto ein paar Kilometer fahren, weil sich sonst die Batterie entlädt. Also ich muß quasi sonst nur einmal im Jahr wohin, nämlich meinen Cousin in Weimar besuchen, ansonsten könnte ich auch auf ein Auto verzichten. Ich hatte vor 2012 17 Jahre lang kein Auto. Seit 2012 habe ich wieder ein Auto, und damit bis jetzt 24.000 KM gefahren, und es ist ein Kleinwagen, der unter 5 Liter verbraucht, und daher steurbefreit ist...


    Noch Fragen? ;)


    Würden alle anderen auch so wenig fahren wie ich, wäre es leer auf den Straßen!


    Nachtrag:


    Also es gibt hier zig Supermärkte, die ich alle mit dem Fahrrad ansteuere, ich mache alles mit dem Fahrrad, auch in die Arbeit fahren! Aber der Kaufland hat einen zuckerfreien Energy Drink in Flaschen, deswegen bin ich da hingefahren, und weil sich sonst meine Batterie entlädt. ;)

  • Nachtrag:


    Ich fahre sehr wenig mit meinem neuen Auto, das längste waren mal 3 Monate am Stück. Danach war die Autobatterie Schrott, weil tiefentladen, dann ist eine Autobatterie kaputt, die kann man dann nicht mehr aufladen. Also kaufte ich eine neue, und auch gleich ein Ladegerät, also wenn ich mal wieder länger nicht fahre, muß ich die Batterie ausbauen, und in die Bude mitnehmen, und an das Ladegerät anschließen. Oder ich fahre einmal die Woche ein paar Kilometer.

  • Autonome Züge hab ich mal in Dubai gesehen. War klasse und nicht nur, weil man vorne rausgucken kann 😃 die Stationen sind klimatisiert und müssen dementsprechend ja ringsum geschlossen sein. Also auch zu den Gleisen hin. Der Zug hält präzise vor Türen, die sich dann erst öffnen, wenn der Zug angehalten hat. So kann auch keiner ins Gleisbett fallen.


    Autonome Autos würden mit Sicherheit die Unfallzahlen reduzieren, aber nur, wenn alle autonom wären, untereinander irgendwie kommunizieren und gleichzeitig die Straßen so präpariert sind, daß sie die Autos erfassen und ggf. den Verkehr lenken.

    Technisch ist das ja möglich, aber tatsächlich und alles auf einmal überhaupt nicht umsetzbar.

    Und das wäre ja nur das Idealbild.

    Was ist mit Computerviren, Bugs und Hackern..

    Was ist mit diesem Dilemma, wenn auf der Straße eine Person und ein LKW steht und auf jeden Fall entweder der Insasse oder die Person sterben würde..

  • Siehste, irgendeinen Grund hat jeder. Und wenn es nur der ist dass man das Auto fahren muss, damit es nicht kaputt geht. Bei mir sieht es da ähnlich aus, fahre selbst einen 45PS Polo der nicht viel verbraucht, der fährt mich ein bis zwei Mal die Woche auf Arbeit und zum Einkaufen, das kriege ich nämlich nicht alles mit dem Fahrrad weg.

    Wo ich allerdings das Problem sehe, auf der einen Seite predigst du, dass man Privatfahrzeuge eigentlich nicht braucht, auf der anderen Seite brauchst du deines, um Energy-Drink zu kaufen. Wie gesagt, so eine ähnliche Begründung hat jeder, wo zieht man denn da die Grenze? :gruebel: :zwinker:

  • Ich ziehe die Grenze da, wo die Mutti jeden Morgen um die Ecke Semmeln holt, mit ihrem 500 PS Kampfpanzer...


    Nur mal so als Beispiel. Aber weitere Beispiele kannst du dir sicher denken. Klar ist ein Auto praktisch, aber deswegen muß man nicht dauernd damit rumfahren, und es muß auch keine 3 Tonnen wiegen, oder 500 PS haben, oder 200 gehen, oder...

    brauchst du deines, um Energy-Drink zu kaufen

    Ich sagte bereits, daß ich einmal die Woche sowieso ein bißchen fahren muß. Ich habe da jetzt insgesamt 18 Liter Energy Drink gekauft, das reicht zwei Wochen, also nächste Woche werde ich nicht mehr da hin fahren, sondern die Batterie wieder in der Bude aufladen. Zufrieden? :gruebel: ;)

  • Autonome Autos würden mit Sicherheit die Unfallzahlen reduzieren, aber nur, wenn alle autonom wären, untereinander irgendwie kommunizieren und gleichzeitig die Straßen so präpariert sind, daß sie die Autos erfassen und ggf. den Verkehr lenken.

    Technisch ist das ja möglich, aber tatsächlich und alles auf einmal überhaupt nicht umsetzbar.

    Genau das ist es, wo ich auch die Probleme sehe. Beim Güter- und Personenverkehr auf dem Gleis gibt es diese Probleme erstens nicht, da diese so gut wie immer von allem anderen getrennt fahren, zweitens ist das ganze schon zentral überwacht und gesteuert, die Voraussetzungen zum autonomen Verkehr sind also schon gegeben. Aber frag mal die deutsche Bahn, was sie von Neuerungen hält. Die kriegen es ja nicht einmal hin, ihr bestehendes Schienenetz sinnvoll zu unterhalten und zu nutzen :vogelzeig:

  • Ich finde schon Automatic

    Ich frage mich allerdings gerade, ob diese 8 Millarden Menschen alle in der Lage wären, ein Auto zu fahren/zu besitzen:mrgreen: ...ich mein ja nur:mrgreen:

    Das wäre aber unrealistisch. Darunter wären ja auch Kinder, Rentner und Paare. Aber jeder Mensch würde kein Auto haben. In manchen Gebieten gibt es auch gar keine geeigneten Straßen. Andererseits wird bei steigenden Wohlstand auch der Wunsch vieler Menschen steigen, ein eigenes Auto zu besitzen.

  • Autonomes Auto fahren hin oder her, oder das Auto selbst fahren, ob Diesel oder Benziner, klein oder groß, ist eh bald Geschichte. Alle Autos ab in die Schrottpresse! Umweltfanatiker blockieren doch schon seit Wochen/Monaten alle Zufahrten in Großstädten der Welt. Die Abgase vernichten die Erde! Ja nee ist klar, Merkel und Karrenbauer fliegen vom Klima...blabla mit zwei verschiedenen Kerosinschleudern, in die selbe Richtung. :nein:


    Natürlich muß man nicht zum Bäcker 100 Meter weiter, mit dem Auto fahren. In der Stadt fahren alle Nasen lang Busse, Strassenbahnen, U und S-Bahnen und was noch. Wer aber wie ich und Millonen anderer Leute auf dem Land wohnen, brauchen ein Auto. Sei es zur Arbeit, zum Krankenhaus etc.


    Da wäre ich mal gespannt, wer sich ein autonomes Elektroauto als Kleinverdiener aus einem Kaff leisten kann. :gruebel: